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Wachs mal anders!

Vegalan, dein veganes Ceralan für eine zarte Konsistenz deiner ölbasierten Gele

Veganes Ceralan | Schwatz Katz

Heute bringe ich dir ein kleines, feines Rezept mit, mit dem du die Konsistenz vieler deiner Beautyprodukte noch ein wenig smoother bekommst. Du brauchst nur 3 Zutaten und es ist ganz leicht zu rühren. Das einzige, was wichtig ist, ist Geduld. Bestimmt hast du schon einmal von Ceralan bzw. modifiziertem Bienenwachs gehört. Als Gelbildner kann es zwar die Konsistenz deiner Cremes, Salben, Balsame, Fluid etc. schön zart machen, aber das schaffen wir auch ohne die Bienchen zu stören, hab ich mir gedacht und eine vegane Variante kreiert. Denn ich liebe ölbasierte Gele und dafür ist das veränderte Wachs ein echtes Plus.

Also bereite dir dein Vegalan (veganes Ceralan) schon einmal vor. Bald gibt es dann ein tolles ölbasiertes Frühlingsgel dazu. Let’s go!

Veganes Ceralan | Schwatz Katz

Vegalan, veganes Ceralan herstellen


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Alles, was du für dieses Rezept brauchst, sind ein pflanzliches Wachs, z.B. Candelillawachs →, Glycerin → und Weißweinessig oder eine Zitronensäurelösung. Ich habe mich für Essig entschieden, den habe ich immer da. Mit Zitronensäurelösung geht es theoretisch genauso gut. Ich habe das aber nicht gestestet.

Was ist Ceralan und warum ist es interessant, das selbst herzustellen?

Veganes Ceralan | Schwatz Katz Veganes Ceralan | Schwatz KatzBei Ceralan handelt es sich um ein modifiziertes Bienenwachs, das durch die Modifizierung nicht mehr nur lipophil, sondern auch hydrophil wird und so als Gelbildner, eingesetzt werden kann und u.a. bei den ölbasierten Gelen eine tolle Konsistenz schafft. Das Wachs wird quasi mit Glycerin verestert. Ich bin keine Chemikerin, nagelt mich bitte nicht auf der genauen Ausdrucksweise fest. Was passiert ist, dass das Wachs sich so verändert, dass es bei ölbasierten Gelen ganz toll als Gelbildner und Konsistenzgeber eingesetzt werden kann.

Rühre ein, rühre ein, der Kuchen wird bald fertig sein! :-)

Du rührst im Prinzip die ganze Zeit das flüssige Wachs mit dem Glycerin und dem Essig im warmen Wasserbad, ohne das sich Wachs und „Wasser“ dabei verbinden und doch verändert sich dabei der molekulare Aufbau des Wachses und so auch seine Eigenschaften danach in deinen Produkten.

Ich habe natürlich mit pflanzlichen Wachsen gearbeitet. Gelesen habe ich immer mal wieder von Reiswachs, da dieses aber nicht so leicht zu bekommen ist (ich habe eins aus einem kleinen Laden hier vor Ort), habe ich mich dann für Candelillawachs entschieden und ich muss sagen, es funktioniert wunderbar.

Vegalan, dein veganes Ceralan für eine zarte Konsistenz deiner ölbasierten Gele

ca. 15  gr

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Geräte

Wasserbadeinsatz , Becherglas oder Marmeladenglas
Topf mit 3 Fingerbreit Wasser
Thermometer
Waage
Schraubglas o.ä. zur Aufbewahrung

Wachs schmelzen + Glycerin (ca. 75°C)
10 gr Candelillawachs →
*
20 gr Glycerin →
*
20 gr Weißweinessig
  • Wiege die Rohstoffe einzeln ab. Gib das Candelillawachs in ein Becherglas und stell es zum Schmelzen ins Wasserbad.
  • Wenn das Wachs klar aufgeschmolzen ist (ca. 75ºC), gib das Glycerin dazu.
  • Merke Es ist normal, das das Wachs beim Dazugeben des Glycerins wieder fest und bröckelig wird.
  • Lass die Mischung weiter im Wasserbad und rühre solange um, bis die Mischung wieder aufgeschmolzen ist.
  • Wiege auch den Essig ab und gib ihn nun zu der warmen Mischung dazu. (Es ist besser, wenn der Essig nicht zu kalt ist, also nicht kühlschrankkalt (stellt jemand Essig in den Kühlschrank??)
  • Merke Auch hier wird die Mischung wieder etwas bröckelig, aber es ist alles gut, rühr einfach mit deinem Silikonspachtel oder Glasstab weiter um und warte geduldig.
 Warten + Abkühlphase
  • Jetzt ist Geduld gefragt! Das Ganze lässt du nämlich ca. eine Stunde da so vor sich hinziehen.
  • Wichtig Das Wachs verbindet sich nicht mit dem Essig und schwimmt die ganze Zeit oben drauf.
  • Rühr gelegentlich um und schau, dass die Temperatur nicht stark über 75ºC steigt und ansonsten nutz die Zeit für ein anderes tolles Rezept. ;-)
  • Rühr am Ende noch einmal durch und nimm dann das Becherglas aus dem Topf und lass es abkühlen. Mindestens 3-4 Stunden oder auch über Nacht. Ist es in deiner Küche warm, kannst du das Glas auch in den Kühlschrank stellen.
 Trocknen und Aufbewahren
  • Das feste Wachs bildet nun eine Art Scheibe auf dem flüssigen Essig. Nimm diese Wachscheibe aus deinem Becherglas und trockne sie vorsichtig mit einem Küchentuch (o.ä.) ab. Lass sie noch etwas liegen bis sie wirklich abgetrocknet ist und bewahre sie dann am besten in einem Glas, Tiegel etc. auf.
  • Etikettieren, fertig!

Bitte beachte, dass du tatsächlich eine ganze Weile rühren musst, ohne das etwas Sichtbares passiert. Mach dir nichts draus, rühre und warte einfach weiter. Es reicht, wenn du gelegentlich durchrührst. Sollte sich das Wachs etwas verfestigen, rühre so lange, bis es wieder weicher wird und sich leicht rühren lässt.

Dosierung & Einsatz des selbstgemachten veganen Ceralan

Das fertige vegane Ceralan kannst du von 2 – 10% je nach gewünschter Konsistenz dosieren. Auch kannst du es in einer Emulsion als Co-Emulgator verwenden und so die Stabilität erhöhen, dazu nimm am besten so zwischen 1- 5% und rühre es wie gewohnt in die Ölphase.

Ich raspel das vegane Ceralan zum Abwiegen mit einer Reibe oder einem scharfen Messer.

Haltbarkeit Vegalan

Sofern du dich an die Vorgaben gehalten (vgl. Text) sowie frische Zutaten eingesetzt hast, ist dein veganes Ceralan so lange haltbar wie das Candillawachs, das du benutzt hast.

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Bitte stelle vor dem Nachmachen sicher, dass du gegen keinen der Inhaltsstoffe allergisch bist. Siehe dazu auch den nächsten Abschnitt „Haftungsausschluss“.

Haftungsausschluss/ Disclaimer

Aus rechtlichen Gründen muss ich darauf hinweisen, dass ich weder Medizinerin noch Kosmetikerin bin. Alle von mir auf Schwatz Katz getroffenen Aussagen über Wirkungsweisen und Eigenschaften der einzelnen Rohstoffe und Rezepte ergeben sich aus meinen persönlichen Erfahrungen bei ihrer Verwendung. Sie dienen der Information und dem Zeitvertreib und stellen in keiner Weise Heilversprechen dar. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass weder Linderung von Problemen oder gar Krankheiten garantiert oder versprochen werden. Die Inhalte können keine persönliche Beratung, eine Untersuchung oder Diagnose durch einen Arzt oder Therapeuten ersetzen und du solltest meine Information auch nicht dazu nutzen, Eigendiagnosen zu stellen oder dich selbst zu therapieren! In anderen Worten, wenn du meine Rezepte nachmachst, tust du es auf eigene Gefahr.

Bilder von Bettina von der Katz

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12 Comments

  1. Berit Noack says

    Hallo Bettina!
    Ich bin auch zur Zeit auch mit Seifensieden beschäftigt und würde gerne wissen, ob es einen Unterschied macht, ob das Olivenöl gefiltert, oder ungefiltert verwendet wird.
    Macht das überhaupt einen Unterschied, und wenn ja, wie?
    Vielen Dank für die Hilfe1

    Liebe Grüße
    Berit

    • Bettina von der Katz says

      Hallo liebe Berit,
      vielen Dank für deine Nachricht. Wenn ich dich richtig verstehe, möchtest du wissen, ob es besser ist gefiltertes oder ungefiltertes Olivenöl in deiner Kosmetik zu verwenden. Beides ist möglich, verwendest du allerdings ungefiltertes Olivenöl, hab immer im Hinterkopf, dass mögliche Schwebteilchen in deinem Endprodukt die Haltbarkeit deutlich reduzieren können und die Gefahr, dass das Ganze kippt größer ist. Bei kleinen Mengen, die du nur für dich selbst rührst und es immer im Blick hast, sehe ich darin aber kein Problem. Ich verwende für mich selbst auch teils ungefilterte Öle, brauche die Produkte dann aber auch schnell auf.
      In Bezug auf das Seifen sieden können wir dir leider nicht weiterhelfen, vielleicht mag dir ja noch jemand aus der Katy Community mit Seifenerfahrung eine Tipp geben.
      Hab noch einen schönen Sonntag.
      Viele Grüße, Bettina

  2. Anke says

    Liebe Bettina, könnte ich statt Weißweinessig auch Apfelessig benutzen?
    Liebe Grüße (andere) Anke :)

    • Bettina von der Katz says

      Liebe Anke, du kannst auch Apfelessig nehmen, wenn dieser frei von Schwebeteilchen ist. Ich habe immer naturtrüben Apfelessig mit Essigmutter zuhause und das wäre mir zu heikel. Mit klarem müsste das aber auch gehen.
      Hab viel Spaß dabei und berichte gerne!
      Viele Grüße, Bettina

  3. Bettina von der Katz says

    Liebe Julia,
    ich war das Wochenende unterwegs, aber ich sehe, du hast reichlich Input bekommen. :-) Zu deiner Frage kann ich dir leider nicht aus eigener Erfahrung anworten, da ich mich nicht schminke und bis jetzt weder Foundations noch Concealer gerührt habe. Theoretisch müsste Jasmins Rezept mit dem veganen Ceralan aber funktionieren. Dennoch würde ich dir raten, es erstmal so, wie Jasmin es dir beschrieben hat zu versuchen, denn das vegane Ceralan ist eben doch ein Wachs und wie Anke dir schreibt, liegt es etwas auf der Haut auf und das ist in einer Foundation vielleicht nicht das, was du suchst. Bist du experimentierfreudig, dann kannst du es einfach mal mit 1 gr versuchen. Das vegane Ceralan ist zwar hydrophil, kann aber wie Wachs verwendet werden, es ist also eher eine Frage des Gefühls, was es auf deiner Haut hinterlässt.
    In Emulsionen, Cold Creams oder Salben kannst du es wunderbar verwenden. Dazu gibt es auch ganz bald ein Rezept von mir auf der Katz.
    Viel Spaß beim Ausprobieren!
    Viele Grüße, Bettina

  4. Julia says

    Hallo Bettina!
    Ich hatte Jasmin letztens mal gefragt wie ich aus dem Rezept für flüssige foundation einen eher cremigen concealer machen könnte und sie hat mir erstmal zu mehr viscolid geraten, hab ich mal verdoppelt aber bin noch nicht so ganz glücklich damit, meinst du das Wachs könnte da was für mich sein? Aber eigentlich ist da ja gar kein Wasser im Rezept….ist das dann eher was für deine cold Cremes wollte da demnächst mal die Barfußcreme und eine fürs Gesicht machen… wäre dankbar für eine kleine Erleuchtung ….
    Viele Grüße
    Julia

    • ankegro says

      Hallo Julia,
      ich bin zwar nicht Bettina, aber laut Dragonspice wird zumindest das echte Ceralan auch für Emulsionen verwendet. Da Candelillawachs & Glycerin, die hier im Rezept verwendet werden, auch für Emulsionen (allerdings O/W, also Öl in Wasser) geeignet sind, könnte das vielleicht klappen. Allerdings bildet Wachs an sich (jedes unterschiedlich stark) einen Film auf der Haut, Viscolid hingegen ist da neutral.
      LG Anke

      • Lieben Dank, Anke,
        für deine Erklärung zu Viscolid! Du hast Recht, es bleibt neutral und ändert die Zusammenstellung nicht, weshalb es sich so gut für die Foundation eignet. Die Frage zum veganen Ceralan wird Bettina beantworten, ich habe mich noch nicht damit beschäftigt.
        Liebe Grüße,
        Jasmin

      • Bettina von der Katz says

        Liebe Anke,
        danke für deine Antwort! Wie schön, zu sehen, dass die Katz Community sich gegenseitig hilft. :-)
        Genau das! Das Wachs liegt immer etwas auf der Haut auf, auch in Form des veganen Ceralans und da ist die Frage, ob das in einer Foundation gewünscht ist. Theoretisch ist es möglich, es zu verarbeiten. In Emulsionen fungiert das Ceralan dann als Co-Emulgator und Konsistenzgeber.
        Alles Liebe und dir einen guten Wochenstart.
        Sehen wir uns morgen beim Stammtisch?
        Viele Grüße, Bettina

      • Veronika says

        Ich hab noch eine Frage, geht das auch mit Beerenwachs? (das hab ich nämlich daheim, ich versuche immer keine riesen Vorräte anzulegen auch wenn es doch immer wieder passiert)

        • Bettina von der Katz says

          Liebe Veronika,
          es tut mir total leid, dass ich dir jetzt erst antworte. Ich war letzte Woche viel unterwegs und dein Kommentar ist mir irgendwie „abhanden gekommen“. Ich hoffe, du hast einfach experimentiert oder hattest es nicht so eilig und dir kann meine verspätete Antwort noch weiterhelfen.
          Beerenwachs bleibt deutlich weicher als Candelillawachs und ich selbst habe es dafür noch nicht verwendet. Mit Reiswachs hat es aber auch gut funktioniert. Beerenwachs verwende ich allerdings in vielen Konsistenzen sehr gerne, daher würde ich dir raten, es einfach zu versuchen. Lass das Ganze vielleicht etwas länger ziehen. Es kann sein, dass die „Scheibe“, die auf dem Essig entsteht, nicht komplett aushärtet, aber das beeinflusst das Vegalan danach in seiner Verarbeitung in keiner Weise. Du solltest nur im Kopf behalten, dass du die Einsatzmenge in den jeweiligen Rezepturen ein wenig erhöhst, damit du die gewünschte Konsistenz erreichst.
          Meld dich gerne, wenn du noch eine Frage hast! Ich wünsche dir ein fröhliches Experimentieren.
          Viele Grüße, deine Bettina

    • Hallo Julia,
      du kannst deine Foundation auch mit Butter oder Beerenwachs andicken, wenn dir mehr Viscolid nicht reicht. Probier mal das Ganze (eigentlich im noch warmen Zustand) so richtig gut aufzuschlagen, vielleicht hilft das ja schon, denn Viscolid braucht ein bisschen Bewegung. Vielleicht habe ich das nicht genug betont :)
      Schöne Grüße,
      Jasmin

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