Wie versprochen gibt es auch diese Woche wieder ein wenig Theorie zur Cremeherstellung. Heute geht es um den groben Aufbau einer Emulsion, woraus sie besteht, auf was man achten muss und welche Rohstoffe für welchen Hauttyp geeignet sind. Ich habe mich bemüht, alles so knapp und leicht verständlich wie möglich zu beschreiben und die Chemie heraus zu halten. Dadurch klingt es vielleicht etwas kategorisch und über einen Kamm geschert, ich denke jedoch, dass gerade diese Herangehensweise den Einstieg ins Selbstrühren erleichtert. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich nämlich, wie abschreckend Fachgesimpel wirken kann. Und schließlich muss man nicht gleich zu Anfang alles wissen. Finde ich jedenfalls.
Aufbau einer Emulsion /Creme /Lotion
Ganz grundsätzlich besteht eine Creme bzw. Emulsion aus Öl und Wasser. Deshalb spricht man bei der Verarbeitung auch immer von der Ölphase (auch Fettphase) und der Wasserphase.

Öl- oder auch Fettphase und Wasserphase | Aufbau einer Emulsion
Das heißt nichts anderes, als das man sämtliche öllöslichen Zutaten in einem, sämtliche wasserlöslichen Zutaten in den anderen Becher füllt, beide schmilzt bzw. aufkocht, um sie dann bei möglichst gleicher Temperatur zusammen zu mixen.
Um Öl und Wasser miteinander zu verbinden, braucht man einen Emulgator. Ein Emulgator hat die Fähigkeit Wasser- und Ölteilchen ganz dicht nebeneinander zu setzen und daraus eine homogene Masse zu machen. Er wird in der Regel zusammen mit den Fetten in der Ölphase eingeschmolzen. Das Ergebnis ist eine Emulsion, will heißen, eine Creme oder Lotion.
Würden wir allerdings Öl, Emulgator und Wasser alleine mischen, hätten wir lediglich eine Sahne, aber noch lange keine Creme. Damit Sahne steif wird, gibt man Sahnesteif hinzu. In der Kosmetik nennt sich das Konsistenzgeber. Konsistenzgeber sind festere Öle, also Fette, in der Kosmetik Butter genannt, wie beispielsweise Sheabutter, aber auch Wachse wie Beeren- oder Rosenwachs und Gele; eben alles, was aus einer Milch eine Creme machen kann.
Unsere fertige Creme hält im Kühlschrank ebenso wie Sahne oder Milch circa 1 Woche. Um sie dauerhaft benutzen zu können, muss sie entweder portionsweise eingefroren oder aber gut konserviert werden. Wir brauchen also einen möglichst natürlichen Konservierer.
Aus diesen Infos ergibt sich grob die folgende Formel:
Schauen wir uns doch mal die einzelnen Komponenten genauer an.
Aufbau einer Emulsion
Öle
Pflegeöle werden gerne in zwei Kategorien eingeteilt, Basisöle und Wirkstofföle. Bei einigen Ölen ist der Übergang fließend. Man kann sie sowohl als Basis- als auch als Wirkstofföl einsetzen, aber lasst euch darüber keine grauen Haare wachsen. Für den Anfang ist es einfacher, kategorisch zu denken und wenn du es erst mal verstanden hast, kommt der Rest von selber.
Basisöle
Unter Basisölen fasse ich alle Öle zusammen, die hitzebeständig und eher günstig in der Anschaffung sind. Sie haben pflegende Eigenschaften und es gibt sie für jeden erdenklichen Hautzustand. Ein Basisöl oder eine Mischung aus mehreren Basisölen machen den Löwenanteil der Öl- bzw. Fettphase (s.o.) einer Emulsion aus, es sollte also mit Bedacht ausgesucht werden.
Anbei ein paar der gängigsten Basisöle und ihre wichtigsten Einsatzmöglichkeiten.
- Jojoba-, Rizinus-, Pfirsichkern- oder Mandelöl bei normaler bis leicht trockener Haut, für die Haut jeden Alters
- Aprikosenkern-, Babassuöl bei rissiger, trockener, empfindlicher und Mischhaut, auch mit Unreinheiten
- Raps-, Sesamöl bei rissiger, trockener, reifer und Mischhaut
- Hanf-, Reiskeim- und Jojobaöl bei fett-trockener Haut mit Neigung zur Akne und Unreinheiten
- Traubenkernöl bei fetter, reifer und Mischhaut, auch mit Unreinheiten, bei jugendlicher Akne
- Oliven-, Avocadoöl bei sehr trockener, rissiger und reifer Haut
- Avocadoöl, Hanföl bei Neurodermitis und Schuppenflechte
Der absolute Allrounder unter den Ölen ist streng genommen kein Öl sondern flüssiges Wachs, aber wir nennen es der Einfachheit halber weiterhin Öl, das Jojobaöl. Wenn ich nur ein einziges Öl haben dürfte, wäre es Jojobaöl. Es hält ewig, ist geruchsneutral und kann somit auch als Basis für selbstgemachte Duft- und Massageöle dienen, es pflegt die Haut, zieht tief in sie ein, festigt das Bindegewebe, verbessert die Feuchtigkeitsbindung und beugt Faltenbildung vor. Wenn du dich also nicht so recht entscheiden kannst, rate ich dir zu Jojobaöl, damit mchst du nichts falsch.
Wirkstofföle
Unter Wirstoffölen fasse ich alle Öle zusammen, die temperaturempfindlich sind und in ganz geringer Konzentration große Wirkung erzielen. Ich bezeichne sie ungern als teuer, wenn auch ihr Preis teilweise deutlich über dem von Basisölen liegt. Dafür hat man länger an ihnen, weil man viel weniger davon braucht. Anbei ein paar der gängigsten Wirstofföle und ihre wichtigsten Einsatzmöglichkeiten.
- Arganöl bei trockener und reifer Haut, jugendlicher Akne, Anti-Aging, auch bei Neurodermitis und Schuppenflechte
- Wildrosenöl bei Pigmentstörungen, Narben, Couperose, Schuppenflechte, Anti-Age, auch bei jungen Gesichtern mit ersten Problemen
- Nachtkerze bei Schuppenflechte und Neurodermitis
- Macadamianuss-, Borretschsamenöl bei extrem trockener, geschädigter Haut
- Die kleine Wunderwaffe Cacay-Öl ist für jede Haut gut geeignet, versorgt sie mit Feuchtigkeit, beigt Pickeln vor, hilft beim Anti-Aging und und und. Ich habe Cacay-Öl bereits einen kompletten Artikel gewidmet, weil ich es so gut finde. Schau mal hier, wenn’s dich interessiert: Cacay-Öl, der letzte Schrei.
Einen wirklichen Allrounder gibt es unter den Wirkstoffölen nicht, man muss sie nach eigenen Bedürfnissen aussuchen. Wenn ich persönlich mich für eins entscheiden müsste, würde ich zu Cacayöl greifen.
Konsistenzgeber
Konsistenzgeber machen eine Creme griffig und »streichfähig«. Sie lassen sich grob in 2 Kategorien einteilen: In Fette und Wachse , die allesamt öllöslich sind, also mit in der Ölphase eingeschmolzen werden. Eine Sonderstellung unter den Konsistenzgebern sind die Gele bzw. Gelbildner, die wasserlöslich sind.
Fette
Konsistenzgebende Fette sind nichts anderes als feste Öle, z.B. Kakao- und Sheabutter wie ihr sie bereits von der Bodybutter kennt. Sie wirken hautpflegend, härten allerdings weniger stark als Wachse, weshalb man sie häufig mit einem weiteren Konsistenzgeber kombiniert. In Cremes sollten sie grundsätzlich sparsam verwendet werden, weil sie die Haut nicht nur pflegen, sondern auch verstopfen können.

Mango- und Sheabutter sind gute Konsistenzgeber für Cremes und Lotions
Anbei die gängigsten Fette und ihre Einsatzmöglichkeiten.
- Sheabutter, die Mutter aller Buttern ist ein ganz hervorragender Zusatz für sahnige Cremes mit hoher Pflegewirkung. Sie macht sich sehr gut bei trockener oder geschädigter Haut, auch bei Hautkrankheiten wie Neurodermitis und Schuppenflechte, bei reifer Haut und in Nachtcremes.
- Mangobutter ist meiner Meinung nach etwas universeller als Sheabutter einsetzbar, sie ist leichter, nicht so fettig und fühlt sich irgendwie frischer, feuchter auf der Haut an als Sheabutter. Allgemein wird sie bei spröder und rissiger Haut angepriesen, ich finde allerdings, Mangobutter ist auch super für normale Haut geeignet. Auch bei Kids und jungen Erwachsenen.
- Kakaobutter ist gut geeignet für Bodybutter und -lotions, bei sehr trockener oder reifer Haut und in Nachtcremes. Sie hinterlässt meiner Erfahrung nach einen leichten Fettfilm, weshalb ich persönlich sie in Gesichtscremes meide. Sie tendiert auch dazu die Poren (im Gesicht) zu verstopfen, was zu Hautunreinheiten führen kann. Als Körperbutter finde ich sie hingegen super!
- Cupuaçubutter riecht ein bisschen nach Schokolade, hat aber sonst wenig mit Kakaobutter gemein. Sie ist nämlich schön leicht, zieht super schnell ein, stärkt die Barriereschicht, hält die Feuchtigkeit und reguliert den Fetthaushalt der Haut. Ich mag sie sogar noch ein wenig mehr als Mangobutter, weil sie weniger »schmalzartig« ist und auch keine Ölkristalle bildet, wenn man sie falsch erhitzt. Sie ist gut für empfindliche, trockene und normale Haut geeignet. Auch bei Kids und jungen Erwachsenen.
Dürfte ich nur ein Fett auswählen, fiele meine Wahl auf Mangobutter. Sie ist universell einsetzbar, einfach zu verarbeiten und pflegt ausreichend.
Wachse
Wie Fette verhelfen auch Wachse einer Creme zu einer festeren Konsistenz und schützen die Haut durch einen angenehmen Schutzfilm.

Beerenwachs von CMD Kosmetik, eins meiner Favoriten!
Anbei die gängigsten (pflanzlichen) Wachse und ihre Einsatzmöglichkeiten.
- Beerenwachs ist ein „weiches“ Wachs, es schmilzt bereits bei etwa 50°C. Wie alle Wachse hat es so genannte »co-emulgierende Eigenschaften«, was soviel bedeutet wie, es hilft Öl- und Wasser in der Emulsion zusammen zu halten. Dadurch wird die Creme stabiler. Beerenwachs hinterlässt ein leichtes Hautgefühl.
- Rosenwachs ist purer Luxus. Es hat einen Schmelzpunkt von ca. 60°C. Es duftet deutlich nach Rose und hinterlässt ein ultra geschmeidiges Hautgefühl.
- Carnaubawachs ist das härteste aller mir bekannten Wachse. Sein Schmelzpunkt liegt bei etwas über 80°C. Ich verwende es in meinen Deosticks, damit sie auch im Sommerurlaub bei über 40 Grad Haltung bewahren. Es ist auch für Bodybutter und Lippenstifte geeignet, ich persönlich würde es nicht in Emulsionen verarbeiten, da es leicht klumpt und beim Abkühlen Stückchen hinterlassen kann.
Gele
Du kannst auch Gele als Konsistenzgeber einsetzen. Das macht die Creme ein wenig puddingmäßig, was mir persönlich nix ausmacht. Da gehen die Meinungen jedoch auseinander.

Aloe Gel
Anbei meine Gelfavoriten und ihre Einsatzmöglichkeiten.
- Aloe Vera Gel, spendet Feuchtigkeit, unterstützt die Wundheilung, wirkt gegen Juckreiz, hilft trockener Haut geschmeidig zu werden und und und. Aloe Vera Gel gibt es in Pulverform zum Anrühren (empfohlen) oder als fertiges Gel. Man kann beides nehmen.
- Xanthan transparent und Natrosol sind Gelbildner, will heißen, sie machen aus Wasser Gel. Ich verwende meistens Xanthan als Allrounder, weil man es auch in Lebensmitteln verwenden kann. Gelbildner kann man manchmal auch als »Emulgatorersatz« verwenden, z.B. in meinem Make-Up Entferner oder im Deo-Roller. Fakt ist allerdings, sie emulgieren nicht wirklich, sondern bilden aus Wasser und Öl eine Paste, sodass sie sich nciht mehr teilen. Natrosol ist weniger klebrig als Xanthan. Ich habe es erst kürzlich entdeckt, daher kann ich noch wenig darüber sagen.
- Hyaluronsäure ist ebenfalls ein so genannter Gelbildner, allerdings ist das Gel recht flüssig, weshalb man es mit weiteren Gelbildnern (Natrosol) andickt, um konsistenzgebende Eigenschaften zu erreichen. Hyaluronsäure ist unbestritten einer der besten Feuchtigkeitspender überhaupt. Ich habe ihr bereits einen ganzen Artikel inklusive Rezept gewidmet: Hyaluron Gel & Serum Basisrezept. Das Serum kann man in Cremes verarbeiten, ich persönlich finde es allerdings sinnvoller, es einfach vor der Tages- und Nachtpflege pur aufzutragen.

Rühren einer Emulsion
Emulgatoren
Emulgatoren sind rezeptabhängig. Ich rate dir, dich an die Empfehlungen im jeweiligen Rezept zu halten. Ich versuche in meinen Rezepten möglichst nur palmölfreie Emulgatoren zu verwenden.
Wasser
Die Wasserkomponente ist genau das, Wasser. Man kann dem Wasser alle möglichen Wirkstoffe unterjubeln, aber grundsätzlich reden wir von ganz normalen Wasser. Theoretisch kann man sowohl abgekochtes Leitungswasser als auch Mineralwasser verwenden, allerdings möchte man in der Kosmetik weder Kalk noch Mineralien oder Baketerien im Wasser haben. Besser geeignet ist entmineralisiertes, chemisch reines, destilliertes Wasser oder aber Pflanzenhydrolate.
Ich nehme am liebsten Rosenwasser, wobei das aber schon recht teuer ist. Destilliertes Wasser bekommt man hingegen für’n Klicker und’n Knopp. Achte darauf, dass es für Kosmetik bzw. medizinische Zwecke geeignet ist.
Konservierer
Emulsionen müssen konserviert werden, sonst vergammeln sie nach wenigen Tagen. Schuld daran sind Bakterien, Hefen und Pilze. Ich mag es am liebsten mit Kaliumsorbat in Verbindung mit Weingeist, Pentlene Glycol oder Grapfruitkernextrakt zu konservieren. Wer andere Konservierer benutzen möchte, kann das gerne machen. Folge dann einfach der Packungsanweisung.
Bezugsquellen für kosmetische Rohstoffe
Hinweis Alle folgenden Links sind Partnerlinks. Wenn du sie klickst und etwas darüber kaufst, erhält die Katz prozentual eine kleine Vergütung. Dir entstehen dadurch keinerlei Mehrkosten, du zahlst ebensoviel wie du sowieso bezahlen würdest =^.^=
Dragonspice Naturwaren
Hier findest du nicht nur nur kosmetische Rohstoffe, sondern auch Superfoods und Kräuter & Gewürze in großartiger Qualität! Das Preis- Leistungsverhältnis bei Dragonspice ist unschlagbar, was der Qualität der Rohstoffe keinerlei Abbruch tut. Auf zur Dragonspice Naturwaren Startseite.
Meine Kosmetik
Bei Meine Kosmetik findest du neben kosmetischen Rohstoffen auch viele nützliche Artikel zum Laborbedarf wie feuerfeste Gläser in vielen Größen, Tiegel, Tuben und schicke Airlessspender. Außerdem findet du dort schöne Rezepte, Tipps und Tricks. Auf zur Meine Kosmetik Startseite.
CMD Naturkosmetik
Naturkosmetik made in Germany, dafür steht CMD Naturkosmetik aus Goslar. Es gibt tolle fertige Produkte für diejenigen, die nicht (alles) selbstrühren möchten und hochwertige Biorohstoffe. Sehr empfehlenswert! Auf zur CMD Naturkosmetik Startseite.
Diaclean Shop
Wenn es um Salze geht, fühle ich mich im Diacleanshop gut aufgehoben. Der Diacleanshop führt bestes Natron, reines Magnesium zum Herstellen deines eigenen Magnesiumöls, Bittersalz (Epsomsalz) für Badesalze oder Weichspüler, sogar Meersalz und und und.
Liebe Jasmin
Vielen Dank auch hier für diesen Beitrag – ich habe (noch) ein gekauftes Augenbrauenpuder mit Wachsversiegelung, wo aber der Wachs immer schneller aufgebraucht ist als das Puder. Warum auch immer. Habs vor einigen Wochen doch wieder gekauft in der Absicht, mir das Wachs dann selber nachzufüllen (hihi). Langsam geht es zur Neige und ich grüble schon länger, welches ich zum Einsatz bringen kann. Es sollte ja auch schon ein hartes sein, also werde ich mal 1-2 g Carnauba einschmelzen. Hab trotz längerer Recherche nichts besseres gefunden als Deine Erklärungen 🙂 Merci :-*
LG
Claudi
Toller Beitrag! Vielen Dank dafür! Habe mich bisher noch nicht an Emulsionen herangewagt, aber mit deiner großartigen Anleitung traue ich mich nun 🙂 Schöne Grüße aus Hamburg
Liebe Jasmin, toller Blog, großes Kompliment! Ich bin kurz davor mir meine erste eigene Hautcreme herzustellen aus Jojoba- und Aprikosenkernöl, Sheabutter, Emulsan, Rosenwasser, D-Panthenol und Vitamin E. Den Konservierungsprozess habe ich allerdings noch nicht wirklich durchblickt, und kann die Info hier leider nicht finden. Wie verwendest du die Kombi von Grapefruitkernextrakt und Kaliumsorbat, und in welcher Konzentration? Werden beide Zutaten vorher vermischt, oder kommen Sie gemeinsam in die Wasserphase? Wie regle ich das mit dem PH-Wert? Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob Sheabutter als Konsistenzgeber ausreicht, oder ob ich noch eine Verstärkung brauche in Form eines Wachses. Wäre schön, wenn du helfen kannst!
Liebe Viktoria,
du kannst dich einfach an meine Vorgehensweise bei den diversen Cremes halten, z.B. die für Feuchtigkeitsarme Haut (die kannst du nach Belieben für dich anpassen). Bei meinen Rezepten ist alles genau wie du es brauchst (und noch genauer) beschrieben. Wenn du eine eigene Creme machen möchtest, solltest du dich an die Packungsbeilage bzw. an typische Dosierempfehlungen halten. Jeder Topf braucht schließlich seinen eigenen Deckel, damit er passt. 😉
Genauere Informationen zum PH-Wert findest du hier.
Viel Erfolg und Spaß,
Jasmin
liebe, tolle schwatzkatz,
ich habe dein Antiage Gel hergestellt und es riecht leider ranzig oder einfach unangenehm. Woran kann das liegen? Habe das Beerenwachs oder das Arganoel im Verdacht, das ich bei Dragonspice gekauft habe. Alles ist ganz frisch. Die Mangobutter habe ich leider auch bestellt bei Dragonspace. Ist es wichtig, dass ich mir unraffinierte Mangobutter kaufe? Hatte das nicht bedacht und jetzt kam das raffinierte Produkt.
Anstonsten wollte ich noch sagen, dass ich ganz grossartig finde, was Du machst. Ich wollte so einiges ausprobieren. Das Deo ist einsame spitze. Alle meine Freundinnen lieben es! Wir benutzen nichts anderes mehr :)) Ich werde mich einfach mal durchprobieren, aber mein erster Versuch enttäuscht mich ein bisschen…
1. Hast du ALLES so gemacht wie ich schreibe oder hast du Alternativen benutzt?
2. Riecht es ranzig nach dem Auftragen oder im Tiegel?
Kokosölduft z.B. wird von manchen Personen als ranzig empfunden wird, wenn er auf die Haut kommt. Er verändert sich tatsächlich ein wenig. Das Arganöl kann hin und wieder einen stark nussig erdigen Geruch haben. Vielleicht kannst du mit dem alles in einem Geruch der einzelnen Rohstoffe nicht leben? Es ist halt alles Bio ohne Duftstoffe. Kann schon mal heftig rüberkommen. Wenn du dem entgehen möchtest, solltest du raffinierte Varianten bevorzugen. Das riecht zwar irgendwie auch, aber nicht wild durcheinander.
Wenn dir die Qualitäten von Dragonspice nicht zusagen, bestelle doch einfach mal bei jemand anderem. Ich habe keine Probleme mit dem Lieferanten und wenn mal etwas nicht nach meiner Vorstellung ist, tauscht er es auch aus. Ebenso verhält es sich mit Rezepten von mir und anderen. Du solltest dich durchprobieren, vielleicht findest du woanders etwas, das dir mehr zusagt.
Miau, Jasmin
Hallo Jasmin, ich war heute mal wieder in Deinem Block unterwegs und bin auf das Problem von Mareike Ende November gestoßen. Leider habe ich vor 20 Jahren ebenfalls die Diagnose eines seborrhoischen Ekzems bekommen. Ursache hierfür ist ein Hefepilz, der die menschliche Haut generell besiedelt. Bei manchen Leuten kommt es hierbei zu den von Mareike geschilderten Reaktionen. Meine Erfahrung ist, dass man gegen den Hefepilz selbst nichts tun kann. Der Hefepilz tickt wie alle anderen Pilze auch: Stimmt das Millieu entwickelt er sich ansonsten stagniert der Wachstum, obwohl der Pilz als solches vorhanden ist. Man muss also lediglich dafür sorgen, dass er keinen Nährboden hat und sich damit nicht mehr oder nicht so gut entwickeln kann. Hierzu muss man wissen, dass der Pilz sich von fettiger Haut/Kopfhaut ernährt. Also: Entgegen sämtlichen Reflexen bei schuppiger Haut -> auf keinen Fall fettende/fettige Cremes auftragen. Damit würde der Pilz richtig aufblühen, was bei mir dann noch mit ziemlichem Juckreiz gepaart ist. Eine sehr gute Hilfe ist im übrigen auch der Obstessig. Diesen Tipp habe ich vor Jahren mal in einem Forum gefunden – und der taugt! Obstessig mit Wasser verdünnen und entweder mit einem Wattepad auftragen oder einfach das Gesicht/Kopfhaut mit der Rinse waschen/spülen. Ein ignoriertes seborrhoisches Ekzem auf der Kopfhaut führt im übrigen zu ziemlichem Haarausfall, weshalb ich mich nur mit viel Überwindung durchringen konnte, mein über viele Jahre erfolgreich angewendetes Babyshampoo gegen Lavaerde einzutauschen. Aber bis jetzt kann ich keine negativen Folgen auf meiner Kopfhaut feststellen. Nach nunmehr 6 Wochen Lavaerde habe ich mich sogar getraut von der täglichen Haarwäschen (der Talg muss ja runter – fettige Haare sind hier ein absolutes Nogo) auf jeden zweiten Tag umzustellen. Es scheint zu funktionieren 🙂 – die Talgproduktion hat sich verringert. Ich hoffe, dass auch Mareike den Post liest und Ihren Nutzen daraus ziehen kann.
LG und viel Erfolg mit dem soborrhoischen Ekzem
Uli
Suuuuper, vielen lieben Dank für den Exkurs, Uli! Ich hatte eigentlich vor, mich da schlau zu machen, habe es aber ehrlich gesagt am Ende verpeilt. Ich schaue mal, was mir dazu einfällt, vielleicht gibt es ja doch ein paar Tricks und Kniffe, den Pilz unter Kontrolle zu bekommen und dabei die Haut zu pflegen! Fett ist ja nicht gleich Fett, ein bisschen davon braucht jede Haut – mit oder ohne Pilz.
Du solltest übrigens AUF KEINEN FALL täglich die Haare mit Lavaerde waschen. Auf Dauer (länger als 6 Wochen) wird sich das in den Spitzen niederschlagen. Die trocknen aus und brechen ab. Wenn du natürlich ganz kurze Haare hast, wirst du das erst mal nicht feststellen. Ich schätze jedoch, da macht auch die Kopfhaut irgendwann schlapp. Was du aber mal probieren kannst, ist die Erde zwischendurch (also am 2. oder 3. Tag) als „Trockenshampoo“ zu benutzen. Dazu puderst du am besten die Kopfhaut leicht damit ein, sobald du das Gefühl hast, sie wird fettig, lässt es ein wenig einwirken und schüttelst und bürstest sie anschließend aus, am besten mit einer dichten, weichen Bürste. Das hat den Vorteil, dass du das natürliche Haarfett über die Haare verteilst. Das finden die super gut, besonders beim Waschen mit Lavaerde! Deshalb rate ich immer gut und viel zu bürsten, wenn man sich für diese Art der Haarwäsche entschieden hat 🙂
Danke noch mal, ich werde mich da mal reinhängen. Leider kann ich es nicht selbst testen, aber vielleicht bekomme ich ab und an so wertvolles Feedback wie dieses ;D
Miau, Jasmin
Liebe Jasmin,
danke für diese wunderbare, mit einfachen Worten und Formeln, Einführung in das Rühren. Sehr verständlich, nachvollziehbar, kurz und doch übersichtlich formuliert. Großes Lob und vielen Dank dafür.
Liebe Grüße aus Österreich,
Gabi
Gerne <3
Hallo Jasmin,
erstmal danke, dass du hier so tolle Rezepte teilst und mit soviel Herzblut dabei bist. Das steckt direkt an!
Ich überlege schon fleißig, welche Rezepte ich ausprobiere und suche vor allem eine Hautpflege (Tages/Nachtcreme) für meinen Freund. Er probiert seit Monaten Cremes aus der Apotheke aus, allerdings hilft nichts gegen seine irritierte Haut. Außerdem ist da so wahnsinnig viel Kram drin:-(. Nach dem Duschen hat er ein ganz fleckiges Gesicht und an einigen Tagen richtig schuppige trockene Haut an der Stirn. Hautarzt sagt seborrhoisches Ekzem… Ich habe überlegt erstmal ganz vorsichtig mit mgl. wenigen Inhaltsstoffen anzufangen. Fällt dir da direkt ein Rezept von dir ein?
Viele Grüße
Mareike
Liebe Mareike,
das ist etwas schwierig so aus der Ferne zu sagen. Außerdem bin ich ja weder Kosmetikerin oder Ärztin, ich kann dir also maximal sagen, was ich probieren würde, aber nicht,w as du tun sollst, wenn du weißt, was ich meine…. Also, wenn ich das seborrhoisches Ekzem richtig beurteile, dann ist das die Rötung, die bei Männern meist unter den Barthaaren auftritt. Es sind große Schuppen und wunde Stellen, richtig? Wenn sie mit Wasser in Berührung kommen, scheinen sie wie Feuer zu strahlen. Ich persönlich würde probieren VOR DEM DUSCHEN diese Stellen mit der Babassu Argan Maske (Version für Hautkrankheiten) einzukleistern, dann zu duschen und sie hinterher vorsichtig abzutupfen. Nachts kann er sie einfach als Nachtcreme nutzen. Alternativ funktioniert das auch mit dem Avocadinserum. Das müsstest du dir aus dem Baukasten zusammenbasteln. Ich würde auf Sheabutter, Borretschsamenöl, Nachtkerze und Macadamianuss- bzw. Avocadoöl setzen (lies die Infos, dann weißt du, wo du sie einsetzen musst ;))
Die Babassu Arganmaske hat den Vorteil, dass sie leicht genug ist, sie auch mal am Morgen leicht einzutupfen. Das Avocadinserum ist dafür zu fettig.
Gute Besserung :* Ich würde mich über ein Feedback freuen!
Liebe Grüße,
Jasmin
Guten Tag Jasmin
danke für die tollen Tipps zur Crem Herstellung
nun kann auch ich das selber „tun“, und bin nicht mehr auf die Rohstoffe aus der Apotheke angewiesen.
Nun zu meinem Anliegen, ich bin auf der Suche nach Algenextrakten, nur „Bio“.
und welche Basiscrem ist hierzu zu empfehlen.
Ich nutze diese fertige Crem mit Erfolg als Anwendung meiner Neurodermitis
Mfg
Jörg
Hallo Jörg,
mit Algen habe ich noch nicht gearbeitet. In Creme zerfallen sie zu schnell, sie sind eher für Frischkosmetik geeignet, aber da kann ich dir nicht weiterhelfen, sorry.
LG, Jasmin
Hi Jasmin,
deine Seite ist super toll gemacht und gefällt mir echt gut! 😉 🙂
Ich suche schon ein Weilchen nach Creme-und-Co-Rezepten ohne PALMÖL, da ich es auch nicht vertreten kann, dass der traumhafte Regenwald abgeholzt wird.
Auf der Suche bin ich auch auf die Seite http://www.regenwald-statt-palmoel.de/images/Inhaltsstoffliste_Palmoel.pdf gestoßen. Hier stehen alle Inhaltsstoffe, die Palmöl verwenden.
Leider ist da auch Cetylalkohol dabei. :‘-(
Vielleicht findest du auch hier einen tollen Ersatz wie bei der Lamecreme?
Liebe Grüße
Sabrina
Der Cetylalkohol von Aromazone enthält kein Palmöl. Einfach genau schauen oder ggf. den Versand genauer befragen. Alternativ freue ich mich sehr über Tipps von außen.
Hi Jasmin,
super, Danke dir!
Dann schaue ich da gleich mal nach *erleichtert* 😀 🙂 😉
LG Sabrina
Hallo Jasmin,
vielen Dank für diesen informativen Post! Vielleicht kannst du mir auch bei einem kleinen problem weiterhelfen.. Mir passiert es manchmal, dass sich Wasser und Öl nicht wirklich verbinden, obwohl ich die von dir genannten Komponente verwende. Ich schaue auh immer darauf, dass Öl und Wasser in etwa gleich heiß sind, was manchmal nicht so leicht ist wenn ich in die Ölphase erst zum Schluss noch ganz wenig der Wirkstofföle hineingebe.
Hast du eine Lösung, was ich nun mit der „unverbundenen“ Creme machen kann? Sie wäre zu teuer um sie nicht zu verwenden. 🙁
Beste Grüße und danke!!
Hallo Barbara,
probier mal mit einem Tropfen oder zwei Fluidlecithin, das hilft ganz oft. Auch Xanthan ist hier ganz oft von großem Nutzen.
LG und viel Erfolg,
Jasmin
Hi!
Verwendest Du raffinierte oder unraffinierte Butter? Und warum die eine und nicht die andere?
Gibt es da große Unterschiede für das Endprodukt?
Dein Blog ist super!
Schon mal vielen Dank!
Unraffinierte Rohstoffe sollen mehr Wirkstoffe enthalten, riechen jedoch meistens auch nach ihrem Ursprung, was einem nicht immer zusagt. Den Geruch kannst du auch im Endprodukt noch wahrnehmen. Ich persönlich verwende möglichst unraffinierte Rohstoffe von guter (Bio)-Qualität, es sei denn, die raffinierte Form ist FÜR MICH in irgendeiner Weise „besser“ wie z.B. kann ich den Geruch von unraffinierter Sheabutter nicht in Cremes ertragen, weshalb ich hier zur schonend raffinierten Variante greife.
Wie du es machen sollst, kannst du nur selbst entscheiden. Informiere dich einfach im Netz über raffinierte und unraffinierte Öle und Buttern und teste ein wenig für dich selbst. Meiner Meinung nach gibt es kein Richtig oder Falsch, sondern es kommt auf deine Haut an und wie sie Rohstoffe an- und aufnimmt.
Großes Dankeschön für deine ausführliche Antwort!
Du hast mich mit deinen Rezepten so begeistert, dass ich nun auch durchstarten und viele Sachen selber machen möchte 🙂
Kannst du mir vielleicht noch sagen, was ich für den Start unbedingt brauche? Findest du, dass ich Shea-, Kakao- und Mangobutter brauche? Oder reichen z.B. zwei davon?
hahahhaaaa, jaja, die Sache mit der Entscheidung. Die musst du aber wirklich selber treffen. Schau dir einfach die Erklärungen zu den einzelnen Rezepten und Rohstoffen an und entscheide, was du davon brauchst oder auch nicht 😉
Viel Spaß,
Jasmin
P.S. Irgendwann hat man eh alle =;) *teufelchen*
Hallo,
du erwähnst oben „Wer zu unreiner oder fettiger Haut kann ohne Probleme Alkohol mit Kaliumsorbat als Konservierung nutzen“. Was für ein Alkohol meinst du denn? Bzw, welchen genau kann ich kaufen?
Das steht alles in den entsprechenden Rezepten. Ich benutze meistens unvergällten Weingeist. Doch wie gesagt, entscheide das nach Durchsicht der Rezepte.
Hallo Jasmin,
nu isser endlich da, der Karton mit all den Rohstoffen für die ersten selbstgemachten Cremes. Erstmal alles durchsortiert und geguckt, was ich das überhaupt bestellt habe (natürlich nach den bei dir ausgesuchten Rezepten 😉 ) Na ja, und überall steht drauf „kühl und dunkel“ oder „kühl und trocken“ lagern. Wie kühl ist denn nun kühl? Reicht der Keller oder muss das alles in den Kühlschrank…? Unser Keller hat ca. 16 Grad. Und was ist mit Anbrüchen? Ich denke da vor allem an das Aloe-Vera-Gel, an Hydrolate und Öle? Wo lagerst du denn das ganze Zeugs?
Vielen lieben Dank für deine Info!
Viele Grüße, Ute
Hallo,
ein sehr informativier Post. Allerdings habe ich beim überfliegen mit einem Satz so meine Probleme: „Wer es reichhaltig mag, greift zu (raffinierter) Sheabutter“. Alles in allem stört es mich an dem „raffiniert“. Durch das raffinieren gehen viele Inhaltsstoffe der Kakaobutter verloren. Wenn es nun gerade nicht darauf ankommt, dass sie schön aussieht, sondern das sie gut pflegt, wäre *unraffinierte* Sheabutter wesentlich reichhaltiger.
Viele Grüße
Hallo,
beim Überfliegen des informativen Posts, wie du schreibst, sind dir leider die Klammern um raffiniert durch die Lappen gegangen (raffiniert); später dann leider auch die Sheabutter, denn unten schreibst du ja Kakaobutter.
Zur Information: Bio Sheabutter wird im Allgemeinen so sanft desodoriert, dass kaum etwas von ihren hautrelevanten Inhaltsstoffen verloren geht, ihr Geruch kommt allerdings abhanden, was vielen Selbstrührern entgegen kommt, denn der ist nicht so wirklich angenehm – deshalb die Klammern.
Kakaobutter dagegen würde ich niemals raffiniert verwenden wollen, denn 1. ist ihr Geruch angenehm und 2. gehen beim Raffinieren von Kakaobutter tatsächlich zu viele hautrelevanten Inhaltsstoffe verloren.
„Reichhaltig“ bezieht sich in der Kosmetik weniger auf Inhaltsstoffe, sondern auf den Fettgehalt und – das kann ich dir versichern – Sheabutter ist eine der reichhaltigsten Buttern überhaupt, egal ob raffiniert oder unraffiniert.
Wie dem auch sein, jeder kann ja letztlich für sich selbst entscheiden, ob er raffinierte oder unraffinierte Butter verwenden möchte, alles eine Frage des Geschmacks (und der Klammern).
Schöne Grüße
Hallo Schwatzkatz!
Ich bin total begeistert von deiner Seite! Jetzt traue ich mir etwas mehr zu, denn dein Blog ist super verständlich geschrieben. Hänge schon einige Zeit in deiner Seite und lese, lese, lese. Jetzt beginne ich endlich einiges zu verstehen! Danke!!! lg chrissi
Danke Chrissi, herzlich Willkommen bei der Katz! In Zukunft werde ich häufiger Creme Rezepte mit euch teilen. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Hi Schwatz Katz!
Vielen Dank für diesen tollen Post, sehr hilfreich. Mir haben deine “ Rechnungen“ so gut gefallen, sehr überschaubar.
Weiter so!
LG, Hannah
Danke dir! 🙂
Wow ! Wirklich ein ganz toller informativer Post ! 🙂 Super hilfreich und transparent ! Seh ich das richtig, dass Du bei den Fetten/Konsistenzgebern das Kokosöl (was sonst in der Anleitung für die Tagescreme mitaufgeführt ist) weggelassen hast ? Sonnige Grüße Marion
Hi Marion,
das ist richtig. Kokosöl benutze es in fast allen meinen Bodybuttern. Deshalb habe ich es auch in der Tagescreme benutzt. Einfach, um den ersten Schritt ein wenig zu vereinfachen für diejenigen, die vielleicht durch mich angefangen haben zu rühren und es dann eh zuhause haben. Ich habe es hier nicht mit aufgeführt, weil es – möchte man tiefer ins Cremerühren einsteigen – zu wenig Vorteile bringt. Wenn du sowieso neue Öle anschaffst, nimmst du welche, die dir mehr bringen als zarte Haut und leckeren Duft 😉
Aber ganz weg gelassen habe ich es nicht, es steht bei den Kinderölen mit dabei.
LG, Jasmin