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Neue Obsession entdeckt

Hydrolat selbermachen ohne Destille

Aloe Vera Butter selbst gemacht | Schwatz Katz

Es gibt ein paar Dinge, die ich ewig vor mir herschiebe, weil ich Schiss davor hab, zu geizig oder schlicht und ergreifend – seien wir doch mal ehrlich – weil ich zu faul dafür bin. Miau! Im vorliegenden Falle war es Hydrolat selbermachen, was mir Angst eingejagt hat. Ich hatte Zweifel, ob sich das hält, ob es ebenso gut wie ein gekauftes Hydrolat ist und Geiz, mir eine Destille anzuschaffen. Ihr kennt das vielleicht, Bangen statt Machen. Dann irgendwann diesen Sommer habe ich mir selber nicht mehr zuhören können und mich endlich ans Projekt Hydrolat selbermachen und ans Destillieren im Kochtopf herangewagt. Wie es gelaufen ist und meine Ergebnisse, habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst.

Wie man Hydrolat gewinnt

Ein Hydrolat oder auch Pflanzenwasser ist per Definition ein Destillat. Es wird also durch Wasserdampf-Destillation gewonnen, daher mein obiger Einwurf, ich sei zu geizig, mir eine Destille anzuschaffen. Auf die gleiche Weise kann man übrigens auch ätherische Öle gewinnen, zum Beispiel Lavendelöl wie es das Musée de la Lavande in der Provence beschreibt: Destillieren, die Kunst der Extraktion von 100% reinem ätherischem Lavendelöl.

Schaut man sich die Vorgehensweise an, kommen einem rasch Zweifel an der Qualität eines DIY Hydrolats. Doch was du nicht vergessen darfst ist, dass ein bisschen was auch immer noch besser als nix ist! Wenn du allerdings nach Perfektion strebst, solltest du dir Gedanken über die Anschaffung einer Destille machen. Wie man damit arbeitet, hat ausführlich Heike Käser auf Olionatura erklärt. Wer also gleich groß einsteigen möchte, ab dafür!

Hydrolat selbermachen ohne Destille


Die anderen folgen mir auf meinem Umweg zum eigenen Hydrolat und wagen sich ans Destillieren im Kochtopf. Ich warne euch vor, es wirkt erst mal doll fummelig, also nicht verzweifeln. Alternativ könntest du natürlich weiterhin einen besonders starken Tee aufbrühen oder du jagst deine zerkleinerten Blüten durch die Mokkakanne wie auf „Mein Horizont“ schön beschrieben.

Rosenwasser aus der Mokkakanne | Schwatz Katz

Um mir meine Entscheidung zu erleichtern, bin ich erst mal den kurzen Weg über ein Pseudohydrolat aus der Mokkakanne gegangen. Ich benutze es sehr gerne, es klärt das Hautbild und riecht mit einem Tropfen Rosenöl ganz wunderbar!

Mein Rat wäre jedoch, dem Topf eine Chance zu geben! Schon mein erster Versuch hat eine ganze Reihe von Experimenten ausgelöst (Wohin mit den ganzen Fläschchen?) und darum ist am Ende mein Geburtstagswunschzettel um eine Kleindestille ergänzt worden, sodass ich euch schon bald mehr erzählen kann. Miau!

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Blüten, Kräuter, Pflanzenteile

Du kannst Hydrolat sowohl aus der Frischpflanze als auch aus getrockneten Kräutern machen. Achte auf gute, möglichst Bioqualität bei der Auswahl des Rohmaterials, denn Pestizide und Shit will keiner auf der Haut =-.^=

Als erstes suchst du dir natürlich eine Blüte oder ein Kraut aus, das zu deinem Haut- oder Haarzustand passt,

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Tipp Last but not least kannst du auf diese Weise auch dein eigenes destilliertes Wasser herstellen, indem du einfach gar keine Kräuter dazugibst. Hier habe ich es genauer aufgeschrieben.

Destillieren im Topf

Hydrolat selbermachen ohne Destille | Schwatz Katz

Bei der Destillation im Topf entsteht im Gegensatz zum Teeaufbrühen oder in der Mokkakanne (s.o.) ein echtes Hydrolat, das wir durch Wasserdampfdestillation gewinnen. Wie das geht, zeigt schön anschaulich der Bericht Heilendes Kräuterwasser vom Bayerischen Rundfunk. Ich bin genau dieser Anleitung gefolgt, nur dass ich leider nicht so eine schicke große Metallschüssel besitze. Ich habe mir mit einem umgekehrten Topfdeckel geholfen. Aber mal der Reihe nach….

Zubehör Hydrolat selbermachen

Hydrolat selbermachen ohne Destille | Schwatz Katz

Du brauchst einen Dämpfeinsatz (meiner ist von Ikea) und einen feuerfesten Auffangbehälter. Wenn du mit kleinen Blüten wie Lavendel arbeitest, auch ein Stück Filterpapier. Ich habe mir mit einem zurechtgeschnittenen Küchentuch geholfen. Ein sauberes Baumwolltuch tut es natürlich auch.

Dein Topf sollte groß genug sein, um darin einen Dämpf-/Dünsteinsatz und eine feuerfeste Schale unterzubringen. Damit das Destillat anschlagen und zurück in die Schüssel tropfen kann, brauchst du außerdem eine (Metall)-Schüssel oder einen Deckel, den man umgekehrt oben auf den Topf legen kann. Meine Gerätschaften sind, wie man sicher unschwer erkennen kann, von Ikea, ich habe sie unten noch mal verlinkt, dann habt ihr ein Bild bei eurem nächsten Besuch beim Schweden. Dass alle Geräte schön sauber sein sollten, muss ich wohl nicht extra erwähnen. Ach ja, und ein paar Eiswürfel beschleunigen den Prozess ungemein. Ein paar ist etwas untertrieben, viele Eiswürfel treffen es mehr.

Hydrolat selbermachen ohne Destille | Schwatz Katz

Da du ziemlich viel Eiswasser brauchst, um das Destillieren zu beschleunigen, rate ich dir, Wasser in Gefriertüten einzufrieren, die du immer wieder verwenden kannst. Ich habe mit 2 dieser Tüten rund 10 Hydrolate hergestellt. Derzeit frieren sie wieder ein für’s nächste Mal!

Apropos Eiswürfel, die umgedrehte Deckelvariante hat den Nachteil, dass du kein Auffangbecken für Schmelzwasser hast und ständig den Deckel abschütten musst. Oder aber du machst es wie ich und frierst 1-2 Gefriertüten Wasser ein. Und bevor die Nachhaltigen schreien, ihr könnt die Tüte immer wieder verwenden, also nach dem Destillieren einfach wieder einfrieren und beim nächsten Mal wiederbenutzen. =^*^=

Hydrolat selbermachen am Beispiel von Lavendelwasser

Hydrolat selbermachen ohne Destille | Schwatz Katz


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    Natürlich kannst du jedes erdenkliche Kraut destillieren, das dir gefällt, allerdings rate ich beim ersten Mal zu einem, bei dem du direkt riechen kannst, dass es funktioniert. Lavendel, genau wie im Fernsehbericht (s.o.), ist dafür optimal geeignet. Rosenwasser habe ich festgestellt, duftet am Ende eher weniger (es sei denn, du hast die Duftrose vorm Herrn), ich musste meinem mit einem Tröpfchen Rosenöl auf die Sprünge helfen, was total legitim ist, denn Rosenöl wirkt sogar noch intensiver als das Wasser alleine (und riecht so guuuut!).

    Du brauchst

    Geräte

    Topf mit Deckel
    Dünsteinsatz
    feuerfeste Schale o.ä. (ich habe von einem Minitopf die Henkel abgeschraubt)

    Zutaten

    (getrocknete) Lavendelblüten (Menge ergibt sich mit der Siebgröße, s. dazu auch Beschreibung unten), gesammelt oder gekauft

    Sonstiges

    Eiswasser/Eiswürfel
    (Braun)-Glasflaschen zum Aufbewahren mit Deckel oder Zerstäuber

    Hydrolat selbermachen ohne Destille

    • 2-3 Fingerbreit Wasser in den Topf füllen;
    • Dämpfeinsatz in den Topf legen. Er sollte oberhalb der Wasserlinie sein, damit die Blüten möglichst trocken bleiben;
    • Dämpfeinsatz großzügig mit Blüten bestücken, in der Mitte eine freie Fläche für die feuerfeste Schale lassen (halte dich nicht mit der Menge auf, nimm einfach die Blüten und leg so viele hinein wie um deine Schüssel herum passen);
    • Schale hineinstellen;
    • Deckel umgekehrt auf den Topf legen und Wasser auf mittlerer Stufe erhitzen;
    • Sobald es dampft, Eis(würfel) auf den Deckel legen;
    Vorsicht beim Öffnen des Topfes, Wasserdampf ist bösartig heiß!
    • nach ca. 20 Minuten sollte sich schon Einiges an Hydrolat in deiner Schale gefangen haben. Bei mir waren’s immer so zwischen 100 und 200 Milliliter. Du kannst weiterdestillieren oder deinen Ertrag sammeln;
    • Tipp Ich mache den Herd einfach aus und lasse den Topf mit Deckel drauf auf der Platte abkühlen. Dann kann ich sicher die Schüssel rausnehmen und die letzten Tropfen Hydrolat sind ebenfalls abgetropft;
    • Sauber in sterile, am besten dunkle Flaschen abfüllen;
    • etikettieren und kühl und dunkel lagern.

    Die Sache mit der Haltbarkeit

    Hydrolat selbermachen ohne Destille | Schwatz Katz

    Bisherige Ausbeute an Hydrolaten aus dem Kochtopf: Rose, Lavendel, Ringelblume und Veilchenwasser (das nicht nach Veilchen riecht, aber toll auf der Haut ist).

    Im BR Bericht heißt es, dass dein Hydrolat bei sauberer Vorgehensweise ungefähr ein Jahr haltbar ist. Ob dem so ist, weiß ich nicht, denn ich habe meine Hydrolate noch kein Jahr. Die Pseudohydrolate aus der Mokkakanne (s.o.) habe ich konserviert, weil ich dem Braten nicht traue, die aus dem Kochtopf nur teilweise. Einige davon benutze ich nun schon seit 3 Monaten und sie sind wirklich noch gut (soweit noch vorhanden… LOL!). Fest steht, wenn ich sie weiterverarbeite, zum Beispiel im Hyalurongel o.ä. konserviere ich sie mit Pentylene Glycol und Kaliumsorbat wie es am Beispiel des Green Warriors gezeigt wird. Es ist auch ratsam, Hydrolat lychtgeschützt in dunklen Glasflaschen zu lagern.

    Wenn du mehr über die Konservierungsmethoden erfahren möchtest, bitte schau dir den Beitrag »Green Warrior« Aloe Vera Gel aus Aloe Vera Extrakt an.

    Lavendelhydrolat verwenden

    Lavendel Hydrolat selbermachen ohne Destille | Schwatz Katz

    • als Wasserkomponente für alle Hauttypen in Seren, Cremes und Lotions;
    • Lavendelwasser macht sich klasse als Betthupferlspray und ist auch für Kinder geeignet. Dazu würde ich es mit 1-2 Tropfen Lavendelöl aufpimpen. Einfach vor Gebrauch schütteln, aufs Kissen sprühen und Gute Nacht wünschen;
    • als Raumspray hinterlässt es einen sanften, sauberen Hauch. Du kannst es auch verdunsten oder im Winter in einer Schüssel auf die Heizung stellen.
    • ich sprühe mein Lavendelwasser als Gesichtstoner nach der Reinigung großzügig auf Gesicht und Dekolletee auf und klopfe es sanft mit den Fingern ein. Besonders abends chilled mich das ungemein und ich kann gut entspannen;
    • man kann es auch einfach so zwischendurch als Erfrischungsspray benutzen, vor allem, wenn der Tag mal wieder stressig ist;
    • ebenso kannst du Lavendelhydrolat auf wunde Stellen, kleinere Kratzer oder Hautunreinheiten aufsprühen. Bei sauberer Herstellung mit Biozutaten kannst du es selbst am Kinderpopo benutzen;
    • toll ist es auch gegen Juckreiz, am besten dann als Kompresse oder Wickel;
    • wer unter einer Hautkrankheit leidet, kann es als spannungserleichternde Komponente bei der Hautpflege einsetzen. Bitte zuvor testen und dran denken, dass ich kein Mediziner bin (s. dazu auch Disclaimer am Ende der Seite)

    Empfehlenswerte Bücher zum Thema

    Im Anschluss an mein Experiment habe ich mir einige Bücher zum Thema angeschafft und möchte meine Favoriten mit euch teilen.

    Das grosse Buch der Pflanzenwässer von Susanne Fischer-RizziDas grosse Buch der Pflanzenwässer von Susanne Fischer-Rizzi

    EUR 39,90 auf Amazon*

    Zuerst einmal das Buch der Dame aus unserem BR Bericht, den ich oben verlinkt habe, Das grosse Buch der Pflanzenwässer von Susanne Fischer-Rizzi, die mit viel Hingabe ihr Wissen um die Pflanzenwelt zur Verfügung stellt. Wirklich wunderschön aufgemacht, mit vielen Ideen.

    Hydrolate: Helfer aus dem Pflanzenreich von Ingrid Kleindienst-JohnHydrolate: Helfer aus dem Pflanzenreich von Ingrid Kleindienst-John

    EUR 19,90 auf Amazon*

    Meine Lieblingsautorin, wenn es um Pflanzenwässer geht, Ingrid Kleindienst-John, hat mit Hydrolate: Helfer aus dem Pflanzenreich einen großartigen Ratgeber zum Thema Pflanzenwässer geschrieben. Etwas trockener als das von Fischer-Rizzi, aber mit wertvollen Infos zum Selbermachen wie pH-Wert der einzelnen Wässer und so weiter. Ich möchte es nicht missen, empfehle es aber eher der fortgeschrittenen Destillateurin.

     Ätherische Öle selbst herstellen von Bettina Malle & Helge Schmickl Ätherische Öle selbst herstellen
    von Bettina Malle & Helge Schmickl

    EUR 16,90 auf Amazon*

    Don’t judge the book by the cover! oder deutsch: Beurteile das Buch nicht nach dem Einband, ist der erste gedanke, der mir durch den Kopf schoss, als ich dieses Buch zum ersten Mal in der Hand hielt. Zugegeben, es wirkt wahnsinnig altmodisch und auch die innere Aufmachung ist nicht im geringsten „trendy“, dafür ist die Info unbezahlbar, zumindest, wenn du es mit dem Destillieren ernst meinst! Es wird sogar erklärt, wie du ätherische Öle im (großen) Topf herstellen kannst. Ich habe das Gefühl, mehr kann man zu dem Thema im Grunde nicht wissen. Wenn es also ätherische Öle (als Nebenprodukt fallen immer Hydrolate an) sein sollen, greif zu!

    *Partnerlinks zu Amazon
    Wenn du jemand bist, der Amazon boykottiert, kann ich dich beruhigen, ich habe all diese Bücher in einem kleinen Laden um die Ecke bestellt und gekauft. Aber nicht jede hat diesen Luxus und darf ja darüberhinaus selbst entscheiden, wo sie ihre Kohle lässt, gell!?

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    Bitte stelle vor dem Nachmachen sicher, dass du gegen keinen der Inhaltsstoffe allergisch bist. Siehe dazu auch den nächsten Abschnitt „Haftungsausschluss“.

    Haftungsausschluss/ Disclaimer

    Aus rechtlichen Gründen muss ich darauf hinweisen, dass ich weder Medizinerin noch Kosmetikerin bin. Alle von mir auf Schwatz Katz getroffenen Aussagen über Wirkungsweisen und Eigenschaften der einzelnen Rohstoffe und Rezepte ergeben sich aus meinen persönlichen Erfahrungen bei ihrer Verwendung. Sie dienen der Information und dem Zeitvertreib und stellen in keiner Weise Heilversprechen dar. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass weder Linderung von Problemen oder gar Krankheiten garantiert oder versprochen werden. Die Inhalte können keine persönliche Beratung, eine Untersuchung oder Diagnose durch einen Arzt oder Therapeuten ersetzen und du solltest meine Information auch nicht dazu nutzen, Eigendiagnosen zu stellen oder dich selbst zu therapieren! In anderen Worten, wenn du meine Rezepte nachmachst, tust du es auf eigene Gefahr.

     

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    24 Kommentare

    1. Sabine sagt

      Hallo Jasmin, danke für die ausführliche und direkt \\\“machbare\\\“ Anleitung! Nachdem ich a) rausgefunden habe, was Immortelle ist und b) den Preis für das ätherische Öl erfuhr -> Kraut gekauft und ein Hydrolat perkoliert!

      Ein Haushaltsgerät, welches ich seit 1997 besitze (ich nenne den Namen wegen der Produktbezeichnung, weiss nicht, obs das noch so gibt), hat mir ermöglicht, gleich loszulegen: der Edelstahl-Schmortopf (ca. 3l) mit Dämpfeinsatz aus der Serie Romana II von Schulte-Ufer/Solingen. Ich bekomme von der Firma nix! Vielleicht gibt es irgendwo Bilder, damit meine dürren Worte anschaulich werden.

      Sicher gibt es ähnliche Deckel auch bei anderen Fabrikaten anderer Hersteller. Dieser hat jedenfalls in der Mitte INNEN unterhalb der Griffmulde (=aussen) eine KONDENSATIONSKUPPEL. Der beim Schmoren zirkulierende Wasserdampf tropft dadurch auf das Gargut zurück – ODER eben in eine in den Dämpfeinsatz auf vier Porzellan-Hashiokis (japanische Stäbchenbänke als Abstandhalter zum Kraut!) oberhalb der Pflanzen aufgestellte Edelstahlschüssel. Dies war meine Anordnung. Ich muss noch andere Schüsseln ausprobieren, weil diese etwas zu hoch für ganz dichten Abschluss war, aber der Deckel schliesst im Normalbetrieb absolut sicher!

      Ergebnis: ca. 70 ml klare Flüssigkeit (Undichtigkeit des Systems -> Abdampfverlust) mit starkem Geruch zum Abfüllen, nach ca. 2x 30 min Anheizen, leichtem Köcheln und Selbsterkaltenlassen wie in Deinem Rezept. Unterhalb des Siebes im Topf war das Reservewasser durch die obenliegenden Kräuter braun verfärbt. Diese Anordnung ist sicher im Betrieb und benötigt kein Eis. Trotzdem habe ich über Deine kreative Lösung gestaunt und sie für andere Sachen gespeichert ;-))) !!!

      Ich hab dies so ausführlich geschrieben, weil sicher einige Leser oder Du selbst bereits einen ähnlichen Topf besitzen, aber nicht an ihn gedacht haben mögen. Vielleicht erleichtert die Anregung einigen Leuten das Ausprobieren, weil für Anfangserfolge nicht zwingend eine Destille nötig ist (erst wenns einen gepackt hat :-) ).

      Nochmals danke für die Anregung, jetzt muss das Zeug erstmal zeigen, ob es was taugt! Schönen Tag und liebe Grüsse, Sabine

    2. Hi Jasmin,

      Ich würde gerne Weihrauch destillieren.
      Gehe ich genau so vor.
      Ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber mit Bio Weihrauchöl komme ich gut aus. Meine Poren wirken kleiner, das Hautbild hat sich verbessert.
      Ich habe auch schon mal Weihrauch abgezockt und das Wasser im Kühlschrank in einer Sprühflasche aufbewahrt und morgens nach der Reinigung verwendet.
      Hast du vielleicht schon was mit Weihrauch gemacht?

      • Hi Juju,

        ich mag Weihrauch auch total gern. Wenn du ihn allerdings destillieren möchtest, musst du ein bisschen aufpassen und ihn auf eine „Unterlage“ legen, die dir nichts bedeutet. Als Harz wird er nämlich weich und brennt sich in die Oberfläche deines Behältnisses. Deshalb paare ich ihn mit einem anderen Kraut, z.B. Lotusblätter oder Mädesüß, aus dem ich ein Bett mache und den Weihrauch obenauf lege. So verklebt er nur mit der Pflanze, brennt aber nicht an. Du kannst ihn natürlich auch auf Alufolie o.ä. legen, damit dein Topf/ deine Destille geschützt sind, musst aber aufpassen, dass er nicht anbrennt. Das ist mir doof, denn so genau weiß ich ja nicht, was gerade in der Destille passiert und kurz mal reinschauen kann ich nicht. Dann lieber ein unaufdringliches Blätterbett drunter und zack.
        Kannst ja mal im Netz schauen, wie andere das machen, sollte dir diese Idee nicht gefallen.

        Viel Spaß beim Schnuppern,
        Jasmin

    3. Stephanie Müller sagt

      Hallo Jasmin, danke für den super Beitrag!
      Ich habe das Rosenwasser gestern gemacht und es funktionierte gut. Allerdings riecht es sehr seltsam, als wäre es verdorben. Ich habe auch bemerkt dass wohl ein paar Blütenblätter gekocht wurden, sie waren matschig braun… kann das daher kommen?

      • Liebe Stephanie,
        ich denke nicht, dass es von den zerkochten Blättern kommt. Tatsächlich riechen selbstgemachte Hydrolate anfangs oft ein wenig muffig. Ich habe jedoch festgestellt, dass sich das nach einer Weile wieder gibt. Vielleicht liegt es an unserem Wasser. Ich nehme inzwischen nur noch stilles Wasser, kann den anfänglichen Geruch aber trotzdem noch wahrnehmen. Oder aber unsere Ausgangsware ist das Problem. So konnte ich feststellen, dass eine frische, gerade aufgegangene Blüte (die man ja nicht abschneiden will, ich weiß) besser riecht, als eine 3 oder 4 Tage alte.
        Wie dem auch sei, es hilft auch ein Tröpfchen (wirklich nur eins, das reicht vollkommen) des jeweiligen ätherischen Öls hinzuzufügen. Also Rose bei Rosenwasser, Lavendel bei Lavendelwasser usw.
        Die Alternative wäre nur Kaufen. Ich habe mich für’s Weiterexperimentieren entschieden und hoffe, auch du findest deinen Weg zu deinem Lieblingshydrolat!
        Viel Spaß beim Testen,
        Jasmin

    4. Martina sagt

      Hallo Jasmin,
      vor ein paar Tagen habe ich von meinen Rosenblütenblättern aus dem eigenen Garten mein 1. Hydrolat versucht und – so hat es den Anschein – auch gut geklappt. Duftet noch dezent, aber es darf nun ruhen und reifen. 2 Fragen hätte ich: zum einen: ich habe für mein Erstlingswerk den Dämpfeinsatz meines Schnellkochtopfes genommen, würde mir aber gern den von Ikea kaufen. Der hat doch aber mittig einen „Griff“. Kann man den Abschrauben? Weil bei Ihnen sieht das aus, als wär da nichts, außerdem kann man dann ja keine Auffangschüssel platzieren….?
      Im Beitrag des BR sieht man einmal, dass das kochende Wasser mit den Lavendelblüten in Berührung kommt. Soll/darf das so sein? Ich habe peinlichst drauf geachtet, dass die Rosenblätter nicht mit dem Wasser in Berührung kommen.
      Als nächstes werde ich mal Lavendel probieren! Ansonsten Dankeschön für Ihre tollen Seiten!
      Schöne Grüße
      Martina

      • Liebe Martina,

        wie schön, dass es geklappt hat, dann auch noch mit den eigenen Rosenblättern, das mag ich immer besonders gern!
        Es ist nicht so wild, wenn das Wasser die Blüten berührt, aber auch ich achte darauf, dass es eher unterhalb dampft statt einen Tee zu brauen. Es ist aber wirklich nicht schlimm, wenn es mal hochschwappt. Manche Blüten sollen sogar extra mit heißem Wasser übergossen werden. Rose gehört nicht dazu, aber zum Beispiel Lindenblüten. Dazu kann ich das Buch über Hydrolate von Ingrid Kleindienst-John empfehlen, das ich im Text verlinke.

        Zum Ikea-Einsatz: Scheinbar hat Ikea einen neuen Einsatz, meiner war noch ohne diesen dummen Henkel. Aber man findet den gleichen Einsatz wie meinen zum Beispiel bei Karstadt oder je nach Sortiment sogar bei Edeka oder Rossmann. Ich denke nicht, dass man den Henkel bei Ikea abschrauben kann (Schade!).

        Ich wünsche noch viel Spaß beim Destillieren, jetzt im Winter eine meiner liebsten Tätigkeiten ;)

        Liebe Grüße und frohes Neues,
        Jasmin

        P.S. Wir duzen uns hier alle, also keine Furcht. Miau!

        • Martina sagt

          Guten Morgen Jasmin,

          lieben Dank für die flotte und nette Antwort. Hab jetzt nochmal bisschen gestöbert und alle Dämpfeinsätze haben mittig einen Griff! Macht ja auch für die eigentliche Verwendung durchaus Sinn. Ich benutze einfach weiterhin meinen, vielleicht läuft mir irgendwann – evtl. mal auf einem Flohmarkt- einer über‘n Weg. Ich mache seit Jahren mein Gesichtswasser und Deo (mit und ohne Natron) selbst und statt normalen destillierten Wasser oder einen Aufguss, kommt als nächstes mein Hydrolat rein! Im Moment hab ich mal etwas von einer fertigen Creme damit „aufgepimpt“! Meine Haare kriegen eh nur Roggenmehl-Shampoo und Henna, bin da ziemlich experimentierfreudig und „schmerzfrei“, muss aber auch sagen, dass ich eine normale, problemlose Haut habe. Alles in allem erklären mich die meisten, die ein. bißchen mitkriege, was ich da so treibe, für ein bisschen crazy, verdrehen die Augen
          Im Mittelalter hätte ich sicherlich als Hexe am Scheiterhaufen gebrannt! ‍♀️
          Schönes Wochenende und liebe Grüße

    5. Rose sagt

      Hallo liebe Jasmin,

      ich will schon längere Zeit Ätherische Öle und Hydrolat herstellen, jetzt hab ich deinen tollen Beitrag gefunden. Wie man Hydrolat herstellt weiß ich dank dir jetzt, ebenfalls schreibst du, dass man auf die gleiche Weiße auch Ätherische Öle herstellt. Wie genau mach ich das aber jetzt ? Weil ein Hydrolat ist ja was anderes als ein Ätherisches Öl. Ich würde mich sehr über eine Antwort von dir freuen, leider finde ich auch nirgends außer bei dir einen Beitrag zu dem Thema
      Liebe Grüße

      • Hallihallo Rose,
        das ist tatsächlich nicht so ganz einfach, vor allem nicht im Topf. Ich selbst habe lediglich mit der Destille eine winzige Menge herstellen können, die zu erten sich kaum gelohnt hat. Allerdings bin ich da selbst alles andere als eine Fachfrau. Ich kann dir aber das Buch Ätherische Öle selbst herstellen von Bettina Malle & Helge Schmickl empfehlen, da ist auch eine Beschreibung drin, wie du ätherische Öle ohne Destille machen kannst :) Ich habe nun auch im Beitrag einen neuen Abschnitt hinzugefügt, welche Bücher zum Thema sich zu kaufen lohnen.
        Viel Erfolg,
        Jasmin

    6. Corinna sagt

      Hallo Jasmin,

      meine Mitarbeiterin Dio (wir teilen uns jetzt die „Arbeit“) macht nach Deiner Anleitung Hydrolate, wir haben schon Lavendel und Gänseblümchen.
      Ich benutze das Lavendelhydrolat als Toner. Jetzt hab ich gesehen, dass sich in der Flasche unten was abgesetzt hat, anscheinend Schwebeteilchen, weil Dio es nicht gefiltert hat am Schluss. Frage: Muss ich es jetzt wegschmeissen, weil es verdirbt oder verdorben ist? Riechen tut es wie am Anfang und ausserdem ist es ja konserviert.

      Aber ich habe irgendwo abgespeichert, dass das mit den Schwebeteilchen gar nicht gut ist.

      Schöne Grüße
      Corinna

      • Hmmm, ich habe darüber gelesen, aber ich hatte es bisher noch nicht (was allerdings wenig heißt, weil ich meine Hydrolate ja erst seit knapp einem Jahr selbst mache). Schau mal hier, das ist ein Interview mit Ingrid Kleindienst-John, die weiß in meinen Augen, was sie tut: http://www.phytomontana.at/von-schnupfenprinzessinnen-und-seltsamen-gebilden-in-hydrolaten-ingrid-kleindienst-im-interview/ Filtern musst du das Hydrolat eigentlich auch nicht. Es ist ja reines Wasser. Aber schau mal im Interview, auch dazu sagt sie etwas.
        Wie dem auch sei, ich persönlich neige ja dazu, immer alles weg zu kippen, das nicht normal aussieht. Ich hab kein Anylyselabor, aber nur ein Gesicht bzw. eine Haut, da möchte ich gerne sicher sein.
        Miau, Jasmin

        • Corinna Johanns sagt

          Ah, danke. Phytomontana kenn ich, ich habe vor Jahren mal das Taubnessel-Fluid (ohne Taubnessel) gemacht, das war ganz toll.
          Ich lese mir das gerne durch. Aber das Hydrolat habe ich weggeschüttet, dabei war mir nicht wohl, es war eindeutig Schimmel.

    7. Julia sagt

      Ich liebe diesen Beitrag. Es funktioniert wirklich super gut und macht total Spaß sein Hydrolat selber herzustellen!

    8. Edel sagt

      Hallo Jasmin,
      bei mir wächst der Waldmeister sehr schön, kann man (Frau) auch davon ein Destillat machen so wie mit dem Lavendel?
      Wenn ja, muss der Waldmeister frisch sein oder getrocknet?
      Liebe Grüße
      Edel

    9. Hallo Jasmin,
      zuerst einmal, was für ein toller Blog! Ich habe schon einiges ausprobiert – was für tolle Ergebnisse!

      Heute habe ich mich mal an das Lavendelhydrolat herangewagt. Es hat super geklappt, sodass ich direkt weiter mache und gerade ein zweites aufsetze. Eines ging mir nur gerade durch den Kopf. Machst du noch etwas mit den Kräutern? Irgendwie finde ich es ganz schön schade, sie einfach wegzuwerfen.

      Vielen Dank, dass du deine Experimente und Ergebnisse mit uns teilst!!!

      Liebe Grüße,
      Ane

      • Liebe Ane,
        schön, dass es dir hier gefällt :)
        Bezieht sich deine Frage auf das Restprodukt nach dem Destillieren? Also die hoffentlich gut ausgelaugten Kräuter, die dir das schöne Hydrolat geschenkt haben? Die verfütter ich an die Biotonne. Sie würden ohnehin innerhalb weniger Tage verschimmeln, weil sie feucht geworden sind.
        Ich wünsche dir viel Spaß weiterhin,
        Jasmin

    10. Gerda Lienhard sagt

      Ciao liebe Jasmin

      Ich hab‘ das Lavendelhydrolat im Thermomix destilliert. Das Eis war subito alle, und man glaubt nicht, wie schnell sich ein ganzer Sonntag für lausige 100 ml in Dampf auflöst……. ^_^ ! Zum Schluss war der Duft sowas von schwach und ich enttäuscht. Aber vielleicht hat meine Nase einfach nur schlapp gemacht bei dem olfaktorischen Overkill, dachte ich, doch auch in den folgenden Tagen duftete das Ding zwar gut, aber sehr, sehr zaghaft. Noch rasch konserviert, dann landete es für anderthalb Monate in einer dunklen (Frust-)Ecke. Heute dann die Überraschung: Mein Hydrolat ist tatsächlich erwachsen geworden und riecht satt, aber ohne Gedrängel nach Lavendel, *freu!!!* Hab gleich ein bisschen davon gemischt mit einer selbstgemachten Mandarinentinktur – definitiv mein neuer Winterduft!

      Ohne deinen ermutigenden Beitrag hätte ich mich wohl nie an ein Hydrolat gewagt. Ich muss noch ziemlich an meiner Technik feilen, aber hey!, was für eine Freude!

      Vielen Dank für den letzten, inspirierenden Kick :)))

      Weiterhin noch viele, viele kreative Momente wünscht dir

      Gerda

    11. Beate Steckmann sagt

      Hallo liebe Jasmin,
      Genau diesen Beitrag habe ich auch gesehen. Mir fehlt es noch an Material… ich werde es auch versuchen, jetzt bestimmt.
      Vielen Dank für Deine immer tollen Ideen.
      Sei ganz lieb gedrückt
      Beate

      • Hi Beate,
        ja, ich bin auch so eine Angsthäsin und Vor-Mir-Herschieberin! Aber es ist echt voll einfach und macht so nen Spaß!!!! Das schöne daran ist, je nachdem, was du destillierst, riecht in der gesamten Wohnung ganz wunderbar ;)
        xoxo, Jasmin

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