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Rezept mit Schritt-für-Schritt Anleitung

Palmölfreie Naturseife für Anfänger

Palmölfreie Naturseife für Anfänger | Schwatz Katz

So, nun habt Ihr genug Zeit gehabt, Euch vorzubereiten und alles Nötige zu besorgen (vor allem die Schutzkleidung), es kann losgehen mit einer schönen palmölfreien Naturseife für Anfänger! Um euch den Einstieg so einfach wie möglich zu machen, habe ich dafür eine einfache Naturseife zusammengestellt, die sich zum Ausprobieren gut eignet. Es ist eine für die Körperpflege geeignete Seife. Im Unterschied zu den üblichen Toilettenseifen behält eine Naturseife jedoch all ihr Glycerin, was uns unsere Haut danken wird! Außerdem habe ich auch alles aufgeschrieben, was zwischendurch so zu beachten ist, damit dem Gelingen deiner ersten Naturseife nichts mehr im Weg steht.

Palmölfreie Naturseife für Anfänger | Schwatz Katz

Als erstes müsst ihr versprechen, alle Infos genau zu lesen und die Sicherheitshinweise genau zu beachten, damit Augen und Hände am Ende des Tages noch in Ordnung sind. Denn nicht vergessen, das Handling von Natriumhydroxid ist nicht ohne. Hier nochmal zur besseren Vorstellung mein Laugenarm zusammen mit der notwendigen Schutzbekleidung, wie ihr es aus meinem ersten Beitrag Seife sieden mit Corinna kennt, den hoffentlich jede von euch gelesen hat!

Bitte beim Seife sieden beachten

Sicherheitshinweis zu Ätznatron (NaOH)

Seife sieden mit Corinna | Schwatz Katz

Wenn man mit Ätznatron arbeitet, muss man unbedingt Schutzkleidung tragen! Dazu gehören

  • Latexhandschuhe,
  • Schutzbrille (!),
  • Mundschutz
  • und eine Schürze.

Was passiert, wenn mal versehentlich Lauge auf die Haut kommt, zeigt euch das Foto oben links. Das ist mein Laugenarm. Das brennt! Gottseidank war’s nur der Arm… sowas kann buchstäblich ins Auge gehen! Sollte einmal ein NaOH-Körnchen auf eure Haut gelangen, bitte nicht abspülen, sondern einfach abbürsten. Laugenspritzer auf der Haut werden abgespült und sogleich mit verdünntem Essig neutralisiert.

Palmölfreie Naturseife für Anfänger, Vorbereitung


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    Als erstes wird die Arbeitsfläche ordentlich abgedeckt, falls etwas danebengeht.
    Sorgt dafür, dass Euch keiner stört, das heißt Telefon leise stellen, Ehepartner, Kinder und Haustiere raus!

    Dann wird die Schutzkleidung angelegt.

    Katzen beim Seifesieden raus! | Schwatz Katz

    Links: Meine ausgesperrte Katze Amy vorm Küchenfenster. Zu gerne würde sie wissen, was hier vor sich geht…. | Rechts daneben Kater Bübi. Den interessiert das nicht die Bohne! Etwas rühren, was man danach nicht essen kann? Das ist ja zum Gähnen, die reinste Zeitverschwendung!

    Berechnung der korrekten NaOH-Menge

    Für die Berechnung der richtigen NaOH-Menge für die gewünschte Überfettung verwende ich, weil ich faul bin, einen Seifenrechner im Internet (z.B. auf www.naturseife.com). Er gilt als veraltet, da er die High-Oleic-Versionen einiger Öle nicht bedient, tut aber für mich seinen Dienst und ist einfach zu benutzen. Alternativ: ein Seifenrechner deiner Wahl, es gibt im Netz genügend Auswahl.

    In den Anfängerrezepten werde ich entgegen der gängigen Praxis die NaOH-Menge noch angeben. Aber eigentlich ist es üblich, dies nicht zu tun, daher richtet euch darauf ein, sie selbst zu errechnen, beispielsweise mit besagtem Seifenrechner oder auch anderen.

    Unter Überfettung versteht man übrigens den Fettanteil der Masse, der nicht zu Seife wird. Eine Seife mit zu 100% verseiften Fetten wäre wohl nicht gerade hautpflegend! Der Prozentsatz kann nach persönlicher Vorliebe variieren, ich überfette meist mit 8-10%. Das ist für mich genau richtig, Ihr könnt aber auch höher überfetten. Die Seife wird dann weicher, aber auch noch rückfettender.

    Müsst ihr bei meinem Rezept noch selbst rechnen?

    Jetzt seid ihr ja hier, weil ich bereits ein Rezept fertig gestellt habe, das gefälligst funktionieren soll. Trotzdem erzähle ich, ihr sollt nachrechnen…, muss das sein? Die Antwort ist: ja! Schaut mal in die grüne Infobox.

    Wichtig Zur Sicherheit solltet Ihr Rezepte von Dritten IMMER nochmal durch den Seifenrechner jagen (also auch dieses), damit auch ja die Menge des Ätznatrons stimmt! Nicht, dass Ihr nachher mit einer gesundheitsgefährdeten Seife da steht!
    Wenn Ihr aus dem Rezept ein Öl gegen ein anderes austauscht oder die Mengen einzelner Öle ändert, muss die NaOH-Menge auch zwingend nachgerechnet und angepasst werden!

    Seifenform

    Für die hier im Rezept angegebene relativ kleine Fettmenge von 500 g verwende ich ein rechteckiges Kunststoffkästchen aus dem Baumarkt für Pinsel und Utensilien, das ich mit Kunststofffolie auslege. Es hat die folgenden Abmessungen: 22 cm lang, 7,5 cm breit und 5,7 cm hoch. Das nur zur Orientierung.

    Idee Wenn man sowas nicht hat, kann man einfach einen Tetrapack-Behälter zurechtschneiden und spülen. Für runde Seifen eignen sich übrigens auch Chipsrollen, das allerdings eher für einfarbige oder marmorierte Seifen, da man hier nicht schichten kann.

    Wer möchte, besorgt sich eine Seifenform →.

    Seifenschneider

    Als Seifenschneider kann man ein scharfes Messer oder einen Japanspachtel aus dem Baumarkt nehmen. Es gibt auch extra Seifenschneider →. Ich verwende so ein Teil mit Rillen, das ergibt einen schönen Wellenschnitt. Die Ränder kann man mit einem Sparschäler etwas glätten. 

    Palmölfreie Naturseife für Anfänger

    Palmölfreie Naturseife für Anfänger | Schwatz Katz

    500 g Fettmasse = ca. 740 g Frischgewicht


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      Gerätschaften

      Einen Edelstahl- oder Emailletopf, Pürierstab
      Plastik-Kochlöffel
      großes feuerfestes Glas
      Feinwaage
      kleine Behälter zum Abwiegen von Duft und Farbe, z.B. kleine Bechergläser
      Seifenform , z.B. aus Silikon oder Holz oder Kunststoff (s. dazu auch oben). Die letzteren beiden müssen mit Folie ausgelegt werden (ich nehme dafür aufgeschnittene Gefrierbeutel)
      Sicherheitsausrüstung (Latexhandschuhe, Schutzbrille →, Mundschutz, Schürze, eine Flasche Essig zum Neutralisieren eventuell verschütteter Lauge)
      Japanspatel, scharfes Messer oder Seifenschneider →

      Fette

      150 g Kokosfett (30%)
      90 g Olivenöl (18%)
      100 g Rapsöl (20%)
      100 g Maiskeimöl (20%)
      50 g Mandelöl (10%)
      10 g Rizinusöl (2 %)

      Farbe & Duft

      1 TL rosa Tonerde (so machst du sie selbst)
      12 g Duftöl Marrakesch von behawe

      Wasser

      165 g abgekochtes oder destilliertes Wasser (ca. ein Drittel der Gesamtfettmenge – der Seifenrechner spuckt auch hierfür die korrekte Menge aus)

      NaOH

      68 g Natriumhydroxid (NaOH) , bitte zur Sicherheit nachrechnen, auch wenn’s stimmt; s. dazu grünen Hinweis oben.

      Herstellung Naturseife für Anfänger

      Vorbereitung
      • Arbeitsfläche ordentlich abdecken, falls etwas danebengeht.
      • Telefon leise stellen, Ehemänner, Kinder und Haustiere raus!
      • Form vorbereiten (vgl. Text oben).
      • Dann wird die Schutzkleidung angelegt (!).
      Auswiegen
      • Fette, Wasser und NaOH abwiegen.
      Lauge herstellen
      • Die Lauge stellen wir her, indem wir das NaOH langsam ins Wasser rieseln lassen (NIEMALS umgekehrt) und währenddessen vorsichtig umrühren. Am besten mit einem Glasrührstab. Ein Plastiklöffel verbiegt sich hierbei gerne mal!
      Achtung, das wird schnell sehr sehr heiss und die Dämpfe sollte man bitte nicht einatmen, da Verätzungsgefahr im Nasen- und Rachenraum droht. Am besten Mundschutz an und Fenster auf.
      • Sobald sich das NaOH rückstandslos aufgelöst hat, Laugenbehälter zum Abkühlen beiseitestellen. Bitte beachte Es sollte keiner rankönnen und der Behälter darf nicht umfallen. Am besten stellt man ihn in die Spüle.
      Schmelzvorgang Fette
      • Dann werden die festen und flüssigen Fette sanft eingeschmolzen. Nicht zu heiß rangehen! Haltet euch einfach an die Faustregel: Fette nicht über 60°C erhitzen.
      Zusammenbringen
      • Lauge und Fett lassen wir nun auf ca. 30-40 Grad abkühlen.
      • Dann die Lauge langsam in den Topf zu der Ölmischung geben.
      • Sofort anfangen, Achten zu rühren (vgl. folgendes Bild), um den Verseifungsprozess in Gang zu bringen.
      • Dabei wechseln wir Kochlöffel und Stabmixer ab. Den Stabmixer nicht zu lange am Stück benutzen, nicht dass er zu heiss wird und was durchbrennt.

      Palmölfreie Naturseife für Anfänger | Schwatz Katz

      Wenn der Seifenleim irgendwann die Konsistenz von Pudding hat, ist der Zeitpunkt gekommen, Farbe und Duft beizufügen. Dabei zügig vorgehen.

      Achtung Manche Parfümöle sorgen dafür, dass die Seife schnell kalt und hart wird, daher immer die Herstellerhinweise beachten. Parfümöle, die für Kosmetik und Seifenherstellung geeignet sind, werden meistens mit den entsprechenden Hinweisen versehen.

      Marmorierung/Farbgebung

      In diesem Rezept habe ich die fertige Masse geteilt und ca. zwei Drittel des Seifenleims mit 1 TL rosa Tonerde, die ich zuvor in etwas Wasser gelöst habe, gefärbt.

      • Zuerst habe ich den rosa Seifenleim in die Form gegeben und darüber den ungefärbten.
      • Dabei muss man beachten, dass der Seifenleim nicht zu fest sein darf, sonst könnten die beiden Schichten auseinanderbrechen. Am besten gießt man die verschiedenen Schichten in die Form, solange der Leim noch recht flüssig ist. Dann swirle ich meist noch mit einem Holzstäbchen durch.
      Palmölfreie Naturseife in der Form | Schwatz Katz

      Erst den rosa, dann den hellen Seifenleim in die Form gießen. Am Ende mit einem Holzstäbchen swirlen, ein bisschen wie bei Marmorkuchen.

      Isolieren

      Nun kommt die Naturseife für Anfänger in der Form in eine Isolierung, d.h. sie wird mit Plastikfolie abgedeckt und in Handtücher gewickelt und bleibt so mindestens 24 Stunden stehen, währenddessen geht der Verseifungsprozess weiter. In dieser Zeit kommt sie oft in die sogenannte Gelphase, d.h. sie erwärmt und verflüssigt sich von innen heraus und kühlt danach wieder ab. Durch die Gelphase wird die Seife schön hart, wenn sie trocken ist. Dieser Prozess dauert ein paar Stunden und sollte nicht verfrüht abgebrochen werden. Ich kann es einfach nicht lassen, immer mal in den Karton unter die Isolierung zu gucken, was meine Seife „macht“. Nach 24, spätestens 48 Stunden ist die Seife soweit fertig.

      Palmölfreie Naturseife für Anfänger | Schwatz Katz

      Die Seife in der Isolierung. Da drin geht’s richtig ab, also nicht ungeduldig werden.

      Naturseife schneiden (bitte Handschuhe tragen)

      Danach kann die Seife ausgeformt und nach ein paar Tagen geschnitten werden. Das ist ein bisschen Gefühlssache. Sie darf nicht allzu weich sein, wir wollen ja glatte Schnittkanten. Am besten am Endstück testen: wenn nichts am Messer kleben bleibt, kann geschnitten werden. Bei diesem Schritt bitte Handschuhe tragen. Falls dabei Schnipsel anfallen, kann man die aufheben und für andere Zwecke verwenden, zum Beispiel für einen Duschbar aus Seifenresten.

      Palmölfreie Naturseife für Anfänger | Schwatz Katz

      So sieht unsere Naturseife dann aus.

      Reifung

      Nun darf (und muss) die Naturseife für Anfänger reifen und trocknen, und zwar für 4-6 Wochen. Ich lasse sie meist noch länger stehen, denn mit 2-3 Monaten sind sie mir in der Verwendung am liebsten, die Naturseife wird dann auch noch härter.

      Vorher würde ich sie, auch wenn’s noch so in den Fingern juckt, nicht anwaschen und auch nicht ohne Handschuhe berühren, denn unreife Seife ist stark alkalisch. Das pendelt sich im Laufe der Wochen allerdings ein, solange muss man einfach Geduld haben!

      Naturseife für Anfänger, einzelne Schritte kurz zusammengefasst

      • NaOH langsam unter Beachtung der Sicherheitshinweise (Schutzausrüstung, Luftzufuhr) ins Wasser rieseln lassen und langsam rühren, bis es sich rückstandslos auflöst. Dauer: ca. 30 Sekunden.
      • Fette und Öle im Edelstahl- oder Emailletopf erwärmen und sanft schmelzen.
      • Natronlauge und Fette auf ca. 35 Grad runterkühlen lassen.
      • Abgekühlte Lauge langsam zu den Fetten gießen und abwechselnd mit Rührlöffel und Stabmixer zu einer puddingartigen Masse rühren.
      • Ggf. Farbe, Kräuter und Duft unterrühren.
      • Seifenleim in die vorbereiteten Formen gießen.
      • Isolieren und an einem warmen kindersicheren Ort zwei Tage ruhen lassen.
      • Aus der Form lösen und schneiden.
      • 4-6 Wochen reifen lassen (gerne auch länger).

      Palmölfreie Naturseife | Schwatz Katz

      Viel Spaß beim Sieden, ich freue mich auf eure Rückmeldungen! Bei Fragen bin ich gerne für euch da, bitte einfach die Kommentarfunktion nutzen.

      Bis demnächst,
      ✿ Corinna ✿

      ***

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      Aus rechtlichen Gründen muss ich darauf hinweisen, dass ich weder Medizinerin noch Kosmetikerin bin. Alle von mir auf Schwatz Katz getroffenen Aussagen über Wirkungsweisen und Eigenschaften der einzelnen Rohstoffe und Rezepte ergeben sich aus meinen persönlichen Erfahrungen bei ihrer Verwendung. Sie dienen der Information und dem Zeitvertreib und stellen in keiner Weise Heilversprechen dar. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass weder Linderung von Problemen oder gar Krankheiten garantiert oder versprochen werden. Die Inhalte können keine persönliche Beratung, eine Untersuchung oder Diagnose durch einen Arzt oder Therapeuten ersetzen und du solltest meine Information auch nicht dazu nutzen, Eigendiagnosen zu stellen oder dich selbst zu therapieren! In anderen Worten, wenn du meine Rezepte nachmachst, tust du es auf eigene Gefahr.

       

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      16 Kommentare

      1. Corinna Klein sagt

        Hallo Corinna,

        ich werde definitiv am Wochenende das erste Mal Seife sieden. Dein Artikel hat mich nochmal in meinem Vorhaben bestärkt.
        Da ich empfindlich auf verschiedene Inhaltsstoffe reagiere und meine bewährten Seifen entweder sehr teuer oder im Moment nicht verfügbar sind, werde ich es mir zum Wohle meiner Haut und meines Geldbeutels selber machen… also die Seife ;)
        Mit Lotionen/Cremes habe ich schon vor einigen Jahren meine DIY-Versuche gemacht und für mich mittlerweile die perfekte Lösung gefunden.
        Mittlerweile weiß ich ganz gut welche Öle und Fette bei mir Hautunreinheiten begünstigen und welche nicht. Deswegen würde ich gerne wissen welche Alternativen es jeweils für die einzelnen Komponenten gibt. Gibt es irgendwo eine Tabelle mit möglichen Seifenfetten in der aufgelistet ist bis zu welchem Prozentsatz sie verwendet werden sollen, Kombinationsvorschläge (Gos und No-Gos sozusagen) und vielleicht spezifische Eigenschaften, die sie der fertigen Seife geben etc.? Ich denke du weißt was ich mir vorstelle. Seifenrezepte sind ja eine gute Sache, aber ich habe immer gerne (auch beim Kochen, Backen und Kosmetikherstellung) genug Basisinformationen damit ich die Dinge meinen Wünschen anpassen kann.
        Oder kannst du mir ein Buch empfehlen, in dem ich solch eine Liste finde?

        Vielen Dank schonmal für die Inspiration und liebe Grüße.

        PS: Schöner Vorname ;)

        • Corinna sagt

          Hallo Corinna,

          ja, das verstehe ich gut!! Ich kann Dir wärmstens das Buch von Claudia Kasper „Naturseife – das reinste Vergnügen“ empfehlen.

          Wenn Du mein Rezept abändern willst, könntest Du zum Beispiel das Kokosöl durch Babassu komplett ersetzen, das geht immer. Es wird dann halt auch dementsprechend teurer. Den Mandelölanteil könntest du auf 150 g erhöhen und dafür das Maiskeimöl rauslassen. Oder das Maiskeimöl durch Reiskeimöl ersetzen. Aber dann nochmal Nachrechnen nicht vergessen!

          Viel Erfolg und gib doch mal Meldung, wie die erste Seife geworden ist!

          Schöne Grüße
          Corinna

      2. Anna sagt

        Liebe Corinna,

        ich habe vor Kurzem meine erste eigene Seife gesiedet und war zu ungeduldig bzw. es war mir unwohl mit der offenen Lauge in der Küche…deshalb hab ich nicht lange genug abgewartet, bis Fette und Lauge auf 30-40 Grad abgekühlt waren, sondern kürzer. Das waren sicher noch 50 bis 60 Grad.
        Ich hab dann alles gut mit dem Stabmixer vermischt und die Masse ist schön Pudding-artig geworden. Inzwischen ist sie geschnitten und reift.
        Nächstes Mal mahne ich mich selbst zu mehr Geduld und plane eine längere Abkühlzeit ein.
        Aber kannst du mir sagen, ob es mit meiner jetzigen Seife irgendein Problem geben kann? Beeinflusst die Hitze den Verseifungsprozess negativ?
        Oder hätte es mir nur passieren können, dass die Masse zu schnell dick wird und sich nicht richtig vermischen lässt, wenn ich die Lauge zu den Fetten gebe? Dann hätte ich Glück gehabt.

        Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen und hoffe, dass mein Erstversuch nicht für die Katz war, weil ich zu ungeduldig war :-).

        Danke für die tolle Anleitung!

        • Corinna Johanns sagt

          Hallo Anna,

          nein, ich denke, Du hast in dem Fall kein Problem bekommen, auch wenn Du die Sache etwas zu heiss angegangen bist… Ich könnte mir vorstellen, dass Du einfach länger hast rühren müssen, bis sich Fett und Lauge verbunden haben.

          Schlimm kann es werden, wenn man Milch oder andere tierische Produkte wie Honig oder Seidenfasern verarbeitet sowie Zuckerhaltiges, z.B. pürierte Früchte oder Alkohol. Das macht nämlich selbst abgekühlte Lauge dermaßen heiss, dass man wirklich aufpassen muss. Aber wenn du dich an mein Anfängerrezept gehalten hast, dürfte alles ok sein!

          Weiterhin viel Spass,
          Corinna

          • Anna sagt

            Danke für die schnelle Antwort!
            Ich hab eine andere Fett-Öl-Mischung genommen, aber mich an deine Anleitung gehalten…aber da es nur Fett und Öl und Lauge waren, sollte es in Ordnung sein, wenn ich dich richtig verstehe.
            Die Masse wurde relativ schnell fest, ich glaube, da hab ich Glück gehabt und ganz knallheiß hab ich es auch nicht verrührt…ich hatte nur Sorge, dass da im Nachhinein irgendwas schiefgehen könnte, während die Seife reift.
            Das nächste Mal warte ich länger! :-))
            Viele liebe Grüße und nochmal VIELEN lieben Dank für die schnelle Antwort!

      3. Jutta sagt

        Hallo Corinna,
        ich bin blutige Anfängerin im Seife sieden. Du hast das super beschrieben und ich werde es ausprobieren. Leider bin ich auf Mandelöl allergisch. Was kann ich Alternativ nehmen und in welcher Menge?
        Meinst du mit Kokosfett Kokosöl oder wirklich Palmin?
        Vielen Dank schon mal
        LG Jutta

        • Corinna sagt

          Hallo Jutta,

          na dann wünsche ich viel Spass und viel Erfolg!!
          Du kannst Mandelöl generell gut mit Reiskeimöl tauschen. Denk aber bitte daran, zur Sicherheit dann nochmal die NaOH-Menge nachzurechnen.
          Hier in diesem Fall könntest Du theoretisch auch den Rapsölanteil um 50 g erhöhen statt des Mandelöls, das geht grade noch. Auch hier bitte nachrechnen.
          Kokosfett und Kokosöl meint übrigens das gleiche, die Marke ist völlig egal, hauptsache es ist 100%

          Viele Grüße
          Corinna

      4. Nadje sagt

        Hey, kleine Anmerkung: Im Text steht erst, dass man die Seife noch 4-8 Wochen reifen lassen soll / muss und später in der Zusammenfassung 4-6 Wochen.

        Ich weiß nicht, ob das Absicht ist, aber evtl magst du das ja noch angleichen.
        Könnte vllt auch jemanden verwirren (wobei man dann natürlich auch sagen kann, dass man die Seife wenn man verwirrt ist einfach länger liegen lassen sollte, aber wer kennt schon die Menschen ;) ).

        Und, ich hoffe, dass das jetzt nicht irgendwie negativ aufgefasst wird. Ich siede selbst schon recht lange meine Seife selbst und kenne dementsprechend auch einige Blogs und Seiten. Und finde es gerade angenehm, dass das hier so Einsteigerfreundlich ist. Die meisten Blogs die man so findet haben ja dann Seifen mit zigtausend speziellen Mustern und Motiven und schischi welches kein normaler Mensch (naja, also zumindest ich ^^) hinbekommt. Da finde ich es sehr angenehm einfach…unperfekte…Seifen zu sehen. Also eben Abseits von hochglanz wasweißich Bildern.

        LG
        Nadje

        • Corinna Johanns sagt

          Hallo Nadje,
          das fasse ich ganz und gar nicht negativ auf, im Gegenteil. Darum geht es uns ja hier: das ganze soll funktionieren! Und nicht der Selbstdarstellung dienen.
          Da du dich mit dem Seifensieden auskennst, freut mich dein Kommentar um so mehr.
          Den Tippfehler habe ich übrigens bereinigt, danke für den Hinweis und ein sonniges Wochenende!

          Corinna

      5. Conny sagt

        Maiskeimöl ist ein ein Schnellranzer-Wackelkandidat und sollte nicht über 10% eingessetzt werden!

        • Hallo Conny,
          hast du das gelesen oder selbst probiert? Denn wenn Corinna das Öl hineingibt, dann hat sie gute Erfahrungen damit gemacht, sonst würde das doch gar keinen Sinn machen. In der Kosmetik kommt es selten auf einen Rohstoff an, die Zusammenstellung zählt. Vielleicht magst du dich ja überzeugen und wenn nicht, dann findest du vielleicht woanders ein Rezept, das mehr deinem Geschmack entspricht.
          Schönen Tag noch,
          Jasmin

          • Corinna Johanns sagt

            Ein (unvollständiges) Zitat aus dem wundervollen Seifenbar-Blog. Also eher keine eigene Erfahrung…

            Liebe Grüße
            Corinna

      6. Hallo Jasmin,
        Ich schreibe mal, weil ich Deinen Letter aboniert habe und schon sehr viel von Dir gelesen habe. Deine Beiträge sind sehr toll und man kann immer lernen, sogar im Urlaub auf der Sonnenliege. Dieses Jahr schauen wir mal, wie das Wetter an der Ostsee wird. Erst mal danke dafür. Der Beitrag Seife sieden , von gestern, ist sehr schön beschrieben. Hab mal durchgelesen. Ich mache seid 2013 Seife und ab 2016 auch für viele andere Seifenfans, so siede ich jährlich über 50 Mal. Es macht immer noch viel Spaß auch wenn ich ja jetzt immer die gleichen Rezepte sieden muss. Es wird natürlich immer wieder probiert, obwohl ich schon über 30 Sorten mache. Genau ohne Palmöl, mit fast den gleichen Zutaten habe ich mir jetzt ein Rezept erarbeitet und neu mit Stutenmilch dazu. Da musste ich lächeln, als ich den Beitrag las. Bin sehr gespannt wie diese Seife wird. Wie Du siehst, die Spannung bleibt:) auch nach Jahren. Habe mir alles aus Büchern gelernt und Internet natürlich. Nun ich will nicht langweilen, wenn Du Lust hast, schau mal rein!
        Dankeschön und viele herzliche Grüße Christine Poser Seiferei CP

        • Halloo Christine,
          du hast wunderschöne Seifen am Start! Meinen Glückwunsch :)
          Die liebe Corinna hat auch noch ein paar schöne (vegane) Stücke für uns, die sie hoffentlich über die Wochen mit uns teilt. Ich habe gerade ein Exemplar bekommen, das so hinreißend nach Vanille duftet, dass ich es essen möchte! LOL! Wenn ich das nächste Mal fluche, probier ich es mal =^.^=
          Wir würden uns freuen, wenn dir die Seife zusagt. Sie ist zwar für Anfänger gedacht, aber vielleicht macht sie dir trotzdem Freude. Unsere ist schon alle… hahaaaa!
          Schöne Grüße,
          Jasmin

      7. Corinna Johanns sagt

        Hallo Bonnie,

        danke für Deine Rückfragen!
        Also als erstes: eine Silikon-Kastenform ist prima, bitte danach aber nicht mehr für Kuchen verwenden.. Beachte auch, dass das dann recht breite Stücke werden. In eine Kastenform für Kuchen passt die 1,5-fache Menge meines Rezepts hinein, einfach alle Zutaten mal 1,5 nehmen.

        Die abgeteilte Menge kannst Du in eine Glas- oder Plastikschüssel geben und um die Tonerde aufzulösen, brauchst Du nur eine Minimenge an Wasser, noch nicht einmal ein halbes Glas.

        Bezüglich des Dufts: gerne kannst Du die drei Öle zu gleichen Teilen verwenden. Du kannst hier auch etwas mehr als 10 g pro 500 g Fettmasse nehmen, da die ätherischen Öle nicht andicken. Rühre sie einfach als letzten Schritt zügig ein.
        Nur das mit den Lavendelblüten wird nichts, die werden in der Seife leider braun und machen sie eher unansehnlich!

        Ich wünsche Dir gutes Gelingen
        Bis bald,
        Corinna

      8. Bonnie sagt

        Hallo Corinna,
        ich wollte das Seifesieden immer schon mal ausprobieren…hab mich da aber nie so richtig rangetraut. Mit Deiner ausführlichen Einleitung, dem übersichtlichen Rezept und ein paar Tagen Urlaub werde ich jetzt aber einen Versuch starten :)
        Vielleicht kannst Du mir noch ein paar Fragen zum Duft und der Tonerde beantworten:
        Ich wollte die Duftmischung ausprobieren, die Du Tanja empfohlen hast (Patchouli, Orange und Lavendel), da ich das noch zu Hause habe. In welchem Mischungsverhältnis würdest Du die Öle verwenden? Zu gleichen Teilen?
        Dann zum Einfärben: Wie sollte die Konsistenz der in Wasser aufgelösten Tonerde sein? Eher sehr flüssig ?
        Brauche ich da ein extra Gefäß zum Anrühren oder kann ich das gleich in der Form machen? (Ich wollte eine Silikon-Kastenkuchenform nehmen)
        Und die letzte Frage? Kann ich da auch Lavendelblüten reinstreuen? Und wenn ja: in welche Schicht am besten?
        Danke und LG

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