Schon häufig habt ihr mich gebeten, eine klassische Cold Cream in vegan vorzustellen. Ich habe mich schwergetan, denn Cold Cream setzt auf die Verbindung von Öl und Wasser durch Wachs und wird darüber hinaus nicht konserviert. Mit dem Wachs als „Kleber“ könnte ich mich ja noch anfreunden, denn das Resultat ist eine wirklich erfrischende Creme, die sich auf der Haut im ersten Moment „kalt“ anfühlt. Daher rührt auch der Name Cold Cream. Anyway, die unkonservierte Wasserphase kommt bei mir nicht in die Tüte, denn seit dem zweiten Jahrhundert, als der Grieche Galenos die Cold Cream erfand, hat sich unser Wissen weit genug entwickelt, dass wir es besser machen können und sanft konservieren! Das Ergebnis fühlt sich nach wie vor wie Cold Creme an. Sie ist sehr reichhaltig, hilft beim Abschminken sowie bei rissigen Lippen, Händen, Füßen, gegen trockene Haut und und und.
Klassische Cold Cream in vegan – Zusammensetzung
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Klassische Cold Cream
Die klassische Cold Cream nach Galenos bestand wohl aus Wasser, Olivenöl und Bienenwachs und wurde mit Rosenextrakten beduftet. Später kam dann noch anderer Klarabatsch dazu, aber das interessiert uns jetzt nicht. Ich gehe vom Original aus.
Sucht man im Netz nach klassischer Cold Cream teilt sich die Meinung zur genauen Zusammensetzung in zwei Lager: Die einen sagen, man nehme Wasser und Öl zu gleichen Teilen (z.B. hier), die anderen arbeiten mit mehr Öl als Wasser (z.B. hier).
Ich habe mich bei unserer veganen Variante für die erste Version entschieden, also Wasser und Öl zu gleichen Teilen plus Wachs.
Vegane Cold Cream
Naheliegend für meine vegane Variante ist die Zusammensetzung aus Rosenwasser, Olivenöl und Beerenwachs statt Bienenwachs. Ich habe mir erlaubt, etwas Glycerin hinzuzufügen, damit die Feuchtigkeit des Wassers besser in die Haut gelangt und auch dortbleibt, sowie das Öl mit Vitamin E zu stabilisieren. Außerdem stellen 1-2 Tropfen ätherisches Mairosenöl sicher, dass die Cold Cream richtig doll nach Rosen duftet.
Kann man die Cold Cream noch mehr anpassen? Na klar!
Wenn es nicht unbedingt die klassische Variante sein muss, könntest du überlegen, statt des Olivenöls ein Basisöl oder eine Kombination aus Basisölen zu nehmen, die du bereits magst und gut verträgst.
Angefangen bei der Wahl deines Hydrolats (kannst du dir auch selbst machen), kannst du auch die Wasserphase aufpimpen, zum Beispiel durch die Zugabe von Wirkstoffen, die die Feuchtigkeitsbalance erhalten oder helfen, die Haut zu regenerieren bis hin zu Pflanzenextrakten, die bestimmte Hautfunktionen stärken. Hier habe ich ein paar Beispiele für dich.
- Statt Rosenwasser kannst du Lavendelwasser → (empfindliche Haut), Pfefferminzhydrolat → (kühlend und entzündungshemmend bei unreiner Haut) oder ein Hydrolat deiner Wahl verwenden (so machst du Hydrolate selbst);
- Sodium PCA unterstützt die kühlende Wirkung der Creme und schenkt Feuchtigkeit;
- Panthenol beugt Reizungen vor;
- empfindliche und gestresste Haut liebt Ringelblumenextrakt →, Gurkenextrakt → und Grünteeextrakt → lassen Schwellungen zurückgehen;
- Papayaextrakt → erfrischt und strafft die Haut und beugt Hautalterung vor.
Gib deine liebsten ätherischen Öle dazu
Wer Rose nicht mag, kann ebensogut andere Düfte verwenden. Lavendel → zum Beispiel beruhigt Haut und Nerven. Mir persönlich gefällt in der Cold Cream Bergamotte (bergaptenfrei) → sehr gut. 3-5 Tropfen Rosengeranie → oder 1 Tropfen Ylang Ylang → verleihen der Creme eine sehr weibliche Note. Männer bervorzugen Minze →, Zeder → oder Patchouli →. Lass deiner Nase freien Lauf!
Vegane Cold Cream – Konservierung
Zur Konservierung eignet sich die Kombi Pentylene Glycol → und Kaliumsorbatlösung. Wer eine andere Kombi vorzieht, benutzt sie nach Packungsangaben. Hier habe ich einige sanfte Konservierungsarten beschrieben.
Vegane Cold Cream klassisch aus Rosenwasser und Olivenöl
ca 60 gr
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Zubehör
2-3 Bechergläser →, Waage →, Rührstäbchen → o.ä., es geht auch ein sauberer Löffel, ggf. Teigschaber und natürlich ein verschließbarer Behälter zur Aufbewahrung →
Fett- und Wasserphase erhitzen (50°C) |
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Becherglas 1 27 gr Olivenöl → oder Basisöl deiner Wahl (s.o.) 4 gr Beerenwachs → * Becherglas 2 24 gr Rosenwasser Bio → oder nicht konserviertes Hydrolat deiner Wahl 1 gr Glycerin → |
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*optional* die gepimpte Wasserphase zum Erhitzen |
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Becherglas 2 20 gr Rosenwasser Bio → oder nicht konserviertes Hydrolat deiner Wahl 1 gr Glycerin → 2 gr Sodium PCA → |
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Kalt rühren / Emulgieren |
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Becherglas 2 Becherglas 1 |
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Vitamin E & Rosenöl in Tropfen (Tr) hinzufügen |
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0,5 gr Vitamin E → 1-2 Tr Rosenöl →, alternativ Mairose → (günstiger und riecht mega!) |
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Gepimpte Wasserphase, hitzeempfindliche Rohstoffe |
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0,5 gr Panthenol → 1,5 gr Extrakt deiner Wahl, z.B. Ringelblumenextrakt (Calendula) → |
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pH-Wert messen, ggf. einstellen und konservieren |
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Indikatorpapier ggf. Zitronensäurelösung ggf. Natriumlaktat → * 3 gr Pentylene Glycol → 0,5 gr Kaliumsorbatlösung |
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Haltbarkeit vegane Cold Cream
Wenn du frische Zutaten benutzt und sauber gearbeitet hast, hält deine Cold Creme wie angegeben 4-6 Wochen.
Anwendung vegane Cold Cream
Zum Abschminken Großzügig auftragen im Gesicht und mit einem Pad abnehmen. Anschließend mit Wasser abwaschen und gegebenenfalls Toner auftragen.
Als Körperlotion, Fußcreme oder Handcreme nach Bedarf.
Auch als Lippenpflege und zur Pflege von rissiger, trockener Haut geeignet.
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Allergikerhinweis
Bitte stelle vor dem Nachmachen sicher, dass du gegen keinen der Inhaltsstoffe allergisch bist. Siehe dazu auch den nächsten Abschnitt „Haftungsausschluss“.
Haftungsausschluss/ Disclaimer
Aus rechtlichen Gründen muss ich darauf hinweisen, dass ich weder Medizinerin noch Kosmetikerin bin. Alle von mir auf Schwatz Katz getroffenen Aussagen über Wirkungsweisen und Eigenschaften der einzelnen Rohstoffe und Rezepte ergeben sich aus meinen persönlichen Erfahrungen bei ihrer Verwendung. Sie dienen der Information und dem Zeitvertreib und stellen in keiner Weise Heilversprechen dar. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass weder Linderung von Problemen oder gar Krankheiten garantiert oder versprochen werden. Die Inhalte können keine persönliche Beratung, eine Untersuchung oder Diagnose durch einen Arzt oder Therapeuten ersetzen und du solltest meine Information auch nicht dazu nutzen, Eigendiagnosen zu stellen oder dich selbst zu therapieren! In anderen Worten, wenn du meine Rezepte nachmachst, tust du es auf eigene Gefahr.
Hallo Jasmine,
Das Rezept hört sich super an. Kleine Frage, könnte ich konserviertes Hydrolat benutzen und dafür auf die andere Konservierung verzichten?
Viele Grüße
Céline
Hi Céline,
ich habe es nicht ausprobiert, kann mir aber vorstellen, dass es funktioniert, weil nicht wirklich eine Emulsion entsteht, sondern Wasser und Öl „aneinandergeklebt“ werden. Sobald ein Emulgator dazu kommt, wird es schwierig.
Probier es ruhig mal. Sollte es nach einer Woche den Geruch verändern, bitte entsorgen und das nächste Mal richtig konservieren.
Schöne Grüße Jasmin (ohne e)
In der Tat hatte ich vorher noch nie was von Cold Creme gehört, aber ich bin jetzt schon großer Fan. Ich hab Rosenwasser und Rosenöl durch Lavendelhydrolat und Lavendelöl ersetzt, da mir von Rose schlecht wird. Der Duft ist super und man mag es glauben oder nicht, die Creme ist mir nicht zu Stein erstarrt sondern ist..tjo..cremig halt :D.
Meine Schienbeine, die ab Herbst zuverlässig extrem trocken werden, bedanken sich recht herzlich für das Rezept. Aktuell wirkt es da wahre Wunder.
Yeah! Wie gut! Ich habe gehofft, dass du sie ausprobierst ;) Noch besser, dass du sie für dich angepasst hast und sie dir gefällt!
Danke für das liebe Feedback, Sandra!
Ich habe mir auch eine Lavendelcreme daraus gezaubert und das Olivenöl durch – rat mal – Jojobaöl ersetzt. Wenn du dir abends damit VapoRub-style die Brust einreibst, beschert dir Lavendel auch noch schöne Träume dazu ;)
Hab noch viel Freude damit,
Jasmin